Morbegno (rad-net) - Nach vehementen Protesten des Pelotons am Morgen, haben die Veranstalter des Giro d'Italia die heutige Etappe von Morbegno nach Asti stark gekürzt. Anstelle der 258 angesetzten Kilometer, muss das Feld heute nur 124,5 Kilometer absolvieren.
Durch die Proteste der Fahrer verzögerte sich der Start in Morbegno am Morgen bereits um zehn Minuten. Acht Kilometer nach dem chaotischen Start hielt das Feld schließlich am Straßenrand an und die Fahrer wurden von ihrem jeweiligen Teambus eingesammelt.
Danach gab es zunächst verschiedene Meldungen: Die «Gazzetta dello Sport» verkündete, dass der Re-Start in Como erfolgen und die Etappe 180 Kilometer lang sein wird, «Rai» vermeldete ein 112 Kilometer langes Teilstück ab Vigevano und schließlich teilte Deceuninck-Quick Step via Twitter mit, dass die Strecke auf 150 Kilometer gekürzt worden sei.
Tatsache ist aber nun, dass das Teilstück am Nachmittag in Abbiategrasso neu gestartet wird und nun 124,5 Kilometer lang ist. Abbiategrasso wäre ursprünglich nach 134 Kilometern passiert worden und damit bleiben die beiden geplanten Zwischensprints auf der Route erhalten.
«Vielen Dank an die Jury und den Giro-Veranstalter für das Anhören der CPA-Anfrage. Die Gesundheit ist die Priorität, insbesondere in diesen Covid-Zeiten. Die Reduzierung der heutigen Strecke wird die Show nicht schmälern, sondern es ermöglichen, die Immunabwehr der Fahrer nicht zusätzlich zu riskieren», bedankte sich die Fahrervereinigung CPA im Anschluss an die Entscheidung.
Am Donnerstagabend waren Stimmen aus dem Fahrerfeld laut geworden, die die Notwendigkeit der langen Etappe zum Ende der Italien-Rundfahrt in Frage stellten, nachdem Giro-Veranstalter RCS Sport angekündigt hatte, dass die 253 Kilometer lange Etappe aufgrund eines Brückenzusammensturzes in Candia Lomellina um weitere fünf Kilometer erweitert werden soll. Unter der Wortführung von Lotto-Soudal und AG2R-La Mondiale setzten sich die Fahrer heute Morgen schließlich mit Giro-Chef, Mauro Vegni, und den UCI Kommissären zusammen, um eine Lösung zu finden.
Bereits nach der 16. Etappe am Dienstag hatte sich Jacopo Guarnieri (Groupama-FDJ) über die langen Transferzeiten beschwert. Bei Twitter schrieb der 33-Jährige: «Also zusammengefasst: eineinhalb Stunden im Bus heute Morgen, dann sechseinhalb Stunden auf dem Rad und schließlich nochmal zweieinhalb Stunden im Bus. Jetzt habt ihr zumindest eine Vorstellung, warum wir nicht ab Kilometer Null schon Feuer und Flamme sind.»