Plouay (rad-net) - Lisa Brennauer hat eine Medaille im Zeitfahren der Straßen-Europameisterschaft verpasst. Die 32-Jährige, die gestern noch auf dem Sachsenring Deutsche Meisterin auf der Straße wurde, belegte trotz Reisestrapazen nach Plouay (Frankreich) den vierten Rang. Der Titel ging an Anna van der Breggen.
Damit entthronte die Niederländerin in 34:03 Minuten ihre Landsfrau Ellen van Dijk, die im vergangenen Jahr erfolgreich war. Die musste sich mit 31 Sekunden Rückstand mit dem zweiten Rang begnügen. Dritte wurde die Schweizerin Marlen Reusser mit einem Abstand von 59 Sekunden. Brennauer fehlten nur 15 Sekunden zu Silber. Zur Siegerin wies sie 1:14 Minuten Rückstand auf.
«Schade, dass es für Lisa nicht zur Medaille gereicht hat. Sie war gut unterwegs, ist ein starkes Rennen gefahren. Wir hatten Probleme mit dem Funk, das hatte vielleicht Einfluss», sagte Bundestrainer André Korff und ergänzte, dass Van der Breggen und Reusser einige Zeit im Wechsel gefahren seien. «Das hat sie beide gepusht.»
«Es war kein leichter Kurs, viele Kurven ständig rauf und runter. Und dann hatten wir Funkprobleme, ich hatte keine Zwischenzeiten, nichts. Dann habe ich mir gesagt, okay, ist so, Lisa mach dein Ding, und dann kam die Körperspannung wieder und ich bin mit einem guten Gefühl gefahren. Ich freue mich über das Ergebnis. Der vierte Platz ist ein großes Erfolgserlebnis. Und ich denke jetzt nicht darüber nach, was gewesen wäre, wenn ich vielleicht die Deutsche Meisterschaft ausgelassen hätte», sagte Brennauer sichtlich zufrieden nach dem Zeitfahren und blickt optimistisch auf den kommenden Donnerstag, wo sie im Straßenrennen an den Start gehen wird. «Wir sind mega motiviert, und ich bin überzeugt, dass wir als Mannschaft ein gutes Rennen fahren werden. Der Kurs liegt uns. Wir müssen den ganzen Tag vorn fahren und aufmerksam sein. Dann können wir aufs Podium fahren», ist die Deutsche Meisterin überzeugt.
Die Hoffnungen von Lisa Klein auf einen Podestplatz erfüllten sich nicht. Die Wahl-Erfurterin, die in den letzten Monaten viele gesundheitliche Probleme hatte und zuletzt noch bei der Streckenbesichtigung von Paris-Roubaix stürzte, konnte nicht an die Leistungen des Vorjahres, wo sie hinter Van Dijk die Silbermedaille gewann, anknüpfen. Sie belegte mit einem Rückstand von 1:49 Minuten aber noch immer einen soliden neunten Platz. «Lisa ist nicht voll losgefahren, hat eine Weile gebraucht, um reinzukommen. Hintenraus lief es dann besser bei ihr», sagte Korff.