Hamilton (rad-net) - Erik Zabel ist Kapitän des deutschen Profiteams, das am Sonntag (12. Oktober) in Hamilton um den wichtigsten Einzeltitel des Jahres kämpfen wird. Letztes Jahr in Zolder reichte es für Deutschlands Sprinter Nummer 1 zur Bronzemedaille. Auch diesmal möchte Zabel aufs Podest, geht aber gelassen ins WM-Rennen: „Ich bin sehr entspannt und sehe mich eher als Joker“, sagte Zabel zwei Tage vor dem Start des 260-km-Rennens. „Es ist eigentlich ein Rennen wie jedes andere. Einen Unterschied gibt es nur, wenn man es gewinnt“, so Zabel, der in Paolo Bettini (Italien), Oscar Freire (Spanien) und Peter Van Petegem (Belgien) seine größten Kontrahenten sieht. Zabel gibt für das 12-köpfige deutsche WM-Team die Marschrichtung vor: „Wir werden das Rennen nicht diktieren, sondern reagieren“, hofft Zabel, dass er am Schluss um eine Medaille kämpfen kann. „Bis zum Finale werde ich mich im Feld verstecken.“
Sechs Telekom-Fahrer werden ihm auf den 21 Runden, die es zu bewältigen gilt, zur Seite stehen und ihren Kapitän nach besten Kräften unterstützen. Rolf Aldag aus Ahlen ist der Routinier unter den sieben Telekom-Cracks. Andreas Klier kennt Zabel ebenfalls sehr genau und wird ihm, so lange es geht, nicht von der Seite weichen. Als Tempobolzer werden auch Torsten Hiekmann und Stephan Schreck eingesetzt. Ihre Aufgabe wird es außerdem sein, in eventuellen frühen Fluchtgruppen zu stören. Matthias Kessler, 1999 in Verona schon Dritter im Straßenrennen der U 23, und sein junger Wiesbadener Mannschaftskollege Christian Werner, der gerade in der Vuelta mit einer ansprechenden Leistung aufwartete, gelten als gute Bergfahrer, die auf den anspruchsvollen Kurs in Hamilton gut zurechtkommen werden und ebenfalls in frühen Fluchtgruppen zu finden sein werden.
Neben den sieben Telekom-Fahrern hat der BDR Bert Grabsch von Phonak und Patrick Sinkewitz von Mapei aufgeboten. Beide haben ebenfalls die Vuelta bestritten; Grabsch imponierte dabei mit sehr guten Zeitfahrergebnissen. Sinkewitz hat sich mit respektablen Frühjahrs-Ergebnissen seinen Platz im WM-Team erkämpft.
Drei Fahrer kommen aus der Schule von Hans-Michael Holzer: Sebastian Lang, 2001 WM-Zweiter im Zeitfahren der U 23, Fabian Wegmann und Ronny Scholz tragen das Trikot von Gerolsteiner, wenn sie nicht für den BDR im Einsatz sind. Alle Drei gehören zum hoffnungsvollen Nachwuchs im deutschen Lager. Ihnen einen Platz auf dem Podium zuzutrauen, wäre verfrüht, aber sie werden ihre Kraftreserven ausschöpfen.
Die Marschroute ist schließlich klar: In Hamilton hört alles auf Zabels Kommando, egal, zu welcher Mannschaft der Fahrer ansonsten gehört.
Text: DSV
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