Hamilton (dpa) - Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hätte die Weltmeisterschaft in Hamilton am Ontario-See in Kanada nicht besser beginnen können: Mit zwei Mal Gold durch die Zeitfahrer Markus Fothen (Kaarst) im U23-Bereich und Bianca Knöpfle (Donaueschingen) bei den Juniorinnen.
Der BDR erwischte bei strahlendem Sonnenschein einen Traumstart, der für die kommenden fünf Tage noch einiges erhoffen lässt. Fothen, im nächsten Jahr beim Team Gerolsteiner unter Vertrag, ging als Favorit ins Rennen. Der 22-jährige Europameister fand schnell seinen Rhythmus und hatte sich nach 15 der insgesamt 30,8 km bereits an die Spitze gefahren. Er verwies den Niederländer Niels Scheuneman mit 18 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Bronze holte der Russe Alexander Bespalow.
Die 18-jährige Juniorin Bianca Knöpfle gewann überraschend den Auftakt-Wettbewerb über 15,4 km mit 16,5 Sekunden Vorsprung. Silber und Bronze gingen an die Niederländerinnen Loes Markerink und Iris Slappendel. Die zweite deutsche Starterin Sabine Fischer aus Hausen wurde Elfte.
Die Profis um Mannschafts-Kapitän Erik Zabel (Unna) absolvierten am Vormittag am Ontario-See ein erstes, dreistündiges Training. Zabel, der nach seinem Klassiker-Sieg in Tours die Weltranglisten-Spitze zurückerobert hatte, gilt als einer der großen WM-Favoriten für den kommenden Sonntag.
«Er war zu diesem Saison-Zeitpunkt wahrscheinlich noch nie so gut in Form. Er hat die Zeit nach der Vuelta klug zum Wiederaufbau genutzt. Sein Weltcup-Erfolg und der erneute Sprung an die Weltranglisten-Spitze sind vor dem WM-Start moralisch für Erik Gold wert», sagte Telekom-Teamchef Mario Kummer, der die deutsche Straßen- Nationalmannschaft in Hamilton betreut. Zabel ist mit acht Klassiker-Siegen der in dieser Beziehung zweitbeste noch aktive Profi hinter dem belgischen Idol Johan Museeuw (11), der jetzt allerdings ins Fadenkreuz der Doping-Fahnder geriet und in Hamilton nicht dabei ist.