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Adelheid Morath (li.) und Bettina Janas holten den zweiten Etappensieg beim Swiss Epic. Foto: Swiss Epic
22.08.2019 15:17
MTB: Morath/Janas triumphieren bei Swiss Epic erneut

Lenzerheide (rad-net) - Mit ihrem zweiten Etappensieg beim Swiss Epic Graubünden haben sich Adelheid Morath und Bettina Janas in der Gesamtwertung nahe an einen Podestrang geschoben. Stefanie Dohrn wurde mit ihrer belgischen Partnerin Alice Pirard auf 80 Kilometern von St. Moritz nach Lenzerheide Zweite vor dem überraschend starken Duo Ramona Kuperschmied/Chrystelle Baumann. Bei den Herren triumphierten erstmals der Schweizer Landsleute Casey South und Noah Blöchlinger. Auf Rang vier erzielten Daniel Geismayr und Vinzent Dorn ihr bis dato bestes Tagesresultat.

Adelheid Morath und Bettina Janas (KS Trek-Sportograf) scheinen einen guten Rhythmus gefunden zu haben. Nachdem auf dem Albulapass (Km 30) Stefanie Dohrn und Alice Pirard (Centurion-Vaude) mit einem Vorsprung von 1:40 Minuten auf Ariane Lüthi und Samara Sheppard (Wielka Orkiestra Świątecznej Pomocy) gemeldet wurden und innerhalb von dreieinhalb Minuten drei weitere Paarungen das Hospiz passierten, rückten die Teams auf dem über 20 Kilometer langen Downhill – unterbrochen nur von einem kurzen Gegenanstieg bei Kilometer 41 – wieder näher zusammen und die Positionen verschoben sich.

Unten in Tiefencastel bei Kilometer 60 lagen die Trägerinnen des Gelben Trikots vorne. Corina Gantenbein und Kathrin Stirnemann (Shimano S-Phyre girls) hatten sich mit 52 Sekunden Vorsprung an die Spitze geschoben, Adelheid Morath/Bettina Janas und Ramona Kuperschmied (Swiss MTB Girls powered by Play up) gingen gemeinsam in den entscheidenden Anstieg hinauf in den Weltcup-Ort Lenzerheide, wo es zum Schluss auch über das Cross-Country-Gelände ging.

Auf den rund 17 Kilometern, die es jetzt noch bergauf ging, übernahmen Morath/Janas die Führung und kletterten zum zweiten Etappensieg, der sie in der Gesamtwertung bis auf 33 Sekunden an Ariane Lüthi/Samara Sheppard heran brachte. «Der letzte Anstieg hat uns heute in die Karten gespielt», meinte Bettina Janas, «wir sind froh, dass unser Sieg gestern nicht nur eine Eintagsfliege war». «Wir konnten es heute genießen», meinte Adelheid Morath, «die letzte Passage hat mich an den Weltcup hier vor zehn Tagen erinnert.»

Nachdem die beiden Freiburgerinnen am ersten Tag bereits viel Zeit verloren haben, sind nach Etappe drei plötzlich wieder im Geschäft. Auf die Spitze fehlen allerdings noch 10:04 Minuten.

Stefanie Dohrn und Alice Pirard sind spätestens seit diesem Tag Sieg-Anwärterinnen. Sie bewiesen ihre Kletterqualitäten, waren an diesem langen Anstieg ungefähr genauso schnell wie Morath und Janas und schoben sich noch von Position fünf auf zwei nach vorne. Mit 1:57 Minuten Rückstand erreichten sie in Lenzerheide das Ziel und nahmen Gantenbein/Stirnemann, die Tagesfünfte wurden, 3:41 Minuten ab. Damit gehen sie mit nur elf Sekunden Differenz in den vierten Abschnitt in Lenzerheide (48 Kilometer). «Es lief superklasse», fand Stefanie Dohrn. «Wir konnten ordentlich Zeit gut machen. Es ist sehr spannend, Alice und ich freuen uns auf die kommenden Etappen.»

Selten hat es bei MTB-Etappenrennen eine so enge Damenkonkurrenz gegeben.

Herren: South und Blöchlinger schieben sich auf Rang zwei
Die Italiener Fabian Rabensteiner und Michele Casagrande konnten ihre Gesamtführung erneut verteidigen und nehmen insgesamt 5:28 Minuten Vorsprung auf die letzten zwei Etappen.

Casey South und Noah Blöchlinger (jb Brunex-Felt/Fischer BMC) verblüffen aber immer mehr. Der eine im letzten U23-Jahr, der andere im ersten Elite-Jahr und beide zum ersten Mal ein Team bildend, fahren als würden sie das Geschäft schon ewig kennen. Am Tag zuvor verpassten sie den ersten Etappensieg nur knapp, am Donnerstag gelang dem jungen Schweizer Duo der Coup.

Dabei hatten sie im Anstieg nach Lenzerheide bereits einen Rückstand. «Wir sind aber cool geblieben und haben uns gut verpflegt», erzählt Casey South, der zu Beginn des Schlussanstiegs für Tempo und damit dafür gesorgt hatte, dass sie gemeinsam mit Rabensteiner/Casagrande ein Führungs-Quartett bildeten. Wie zuvor schon auf dem Albula-Pass. Auf dem Weg nach unten und auf der Fläche lief allerdings wieder eine größere Gruppe zusammen.

Auf den letzten Kilometern waren South und Blöchlinger aber noch in Schlagdistanz. «Wir konnten noch mal richtig leiden, die Lücke schließen und die beiden Italiener überholen», berichtet South. «Es ist alles gelaufen wie geschmiert.» Bis ins Ziel holten sie noch 34 Sekunden heraus.

Als Tagesdritte hatten die beiden Texpa-Simplon-Fahrer Michael Stünzi und Marc Stutzmann auch nur 1:08 Minuten Rückstand.

Vinzent Dorn fehlte mit seinem österreichischen Partner Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) diesmal nur 35,5 Sekunden zum Podest. «Ich habe am ersten Berg schon gemerkt, dass meine Beine heute besser drehen. Bergab lief es nicht so gut, aber in den Anstieg hinein, habe ich mich super gefühlt. Ich war voll im Rennmodus», erklärte Dorn. An siebter Stelle gingen das deutsch-österreichische Duo in den Anstieg zur Bergankunft in Lenzerheide, an vierter Stelle kamen sie oben raus. In der Gesamtwertung schoben sie sich auf die fünfte Position.

Auch bei Martin Gluth lief es am dritten Tag besser. Er und sein Schweizer Partner Simon Vitzthum (Superior XC/bischibikes.ch) kamen als Siebte ins Ziel (+6:39) und schoben sich auf Gesamtrang neun (+38:38). «Es lief besser, aber ich bin einfach nur bei 90 Prozent oder weniger», meinte Gluth. Er leidet an den Folgen des Sturzes in Basel, als er sich die Rippen prellte. «Ich hatte so was noch nie und habe das wohl etwas unterschätzt. Der Bluterguss wurde immer dicker und ich hatte jeden Tag mehr Probleme beim Atmen. Ich denke, dass es jetzt besser wird.»

Das bisher beste Resultat für den Freiburger und den Schweizer hatte aber auch mit der Aufholjagd bergab zu tun. Am Albulapass waren die beiden noch auf Rang 15 und hatten vier Minuten Rückstand auf die Spitze, vor dem letzten Anstieg waren sie an der Spitzengruppe dran. «Wir sind dann gleich wieder weg geflogen und haben geschaut, dass wir das Ergebnis so gut wie möglich verteidigen», so Gluth.

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