Pruszkow (rad-net) - Domenic Weinstein ist Vize-Weltmeister in der Einerverfolgung. Bei den Titelkämpfen im polnischen Pruszkow unterlag er im Finale dem italienischen Titelverteidiger Filippo Ganna, der in 4:07,992 Minuten nur knapp einen neuen Weltrekord verfehlte. Weinstein fuhr 4:12,571. Weinstein holte bereits 2016 WM-Silber in der Disziplin.
Nach dem Rennen war Weinstein trotz WM-Silber enttäuscht: «Ich wollte den Sieg. Wenn man in ein Finale geht, will man gewinnen. Ich bin das Rennen langsamer angegangen, wollte nach hinten raus beschleunigen, aber ich hatte nicht mehr genügend Körner», sagte Weinstein nach dem Finallauf. Später am Abend würde er aber wohl wieder besser gestimmt sein. «Die Vorbereitung auf die WM war der Hammer. Wir waren - insbesondere in der Vierer-Vorbereitung - wie eine Familie. Wenn wir heute Abend zusammen am Tisch sitzen, werde ich mich bestimmt auch freuen können.» Von Gannas Leistung zeigte sich Weinstein beeindruckt: «Er war einfach deutlich schneller. Es war ein klarer Sieg. Das muss man anerkennen. Natürlich hätte ich lieber Gold geholt. Aber man muss auch zugeben, dass es ein megastarkes Rennen von Filippo war. Er war jetzt nicht nur eine halbe Sekunde schneller, sondern doch deutlich.»
Bundestrainer Sven Meyer lobte Weinsteins Auftritt: «Er hat im Vorfeld alles getan, war physisch und psychisch bereit zu gewinnen und er ist auf einem Weltklasseniveau gefahren. Wir sind natürlich nicht hergekommen, um Zweiter sondern Weltmeister zu werden. Aber er ist trotzdem ein superstarkes Rennen gefahren, und es hat der Stärkere gewonnen. Zweimal eine 4:07 zu fahren, Chapeau!»
Im Sprint-Turnier der Frauen belegte Lea Sophie Friedrich bei ihrer ersten Elite-WM einen starken vierten Platz. Im Kleinen Finale musste sich die 19-Jährige der ebenfalls noch jungen Französin Mathilde Gros in zwei Läufen geschlagen geben. Weltmeisterin wurde erstmals Wai Sze Lee (Hongkong), die sich gegen Stephanie Morton (Australien) durchsetzte.
«Eine Medaille wäre natürlich schön gewesen. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich bei meiner ersten WM bei den Frauen soweit komme. Ich bin megazufrieden mit dem Ergebnis», konstatierte Friedrich. Dass sie ins Kleine Finale gekommen war, kann man als kleine Sensation bezeichnen. «Sie hat ein Top-Ergebnis eingefahren in ihrer ersten Elite-WM, zwei sehr gute Läufe gegen Morton abgeliefert und ihren vierten Platz aus der Qualifikation bestätigt. Sie hat viel mitgenommen aus diesem Turnier», lobte Bundestrainer Detlef Uibel.
Im Omnium der Frauen konnte Kirsten Wild ebenfalls ihren Titel verteidigen. Mit 117 Zählern setzte sich die Niederländerin um zwei Punkte vor Letizia Paternoster (Italien) durch. Dritte wurde Jennifer Valente (106/USA).