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Ronja Eibl, Leonie Daubermann und Franziska Koch (v. li.) belegten in Muttenz die Plätze zwei bis vier. Foto: Erhard Goller
20.08.2017 14:12
MTB Junior Serie: Vier Deutsche in den besten Vier

Muttenz (rad-net) - Europameisterin Laura Stigger aus Österreich hat ihre Siegesserie fortgesetzt und auch das Rennen der UCI Junior Serie in Muttenz bei Basel gewonnen. Hinter ihr zeigte sich das deutsche Trio Ronja Eibl (Gonso Simplon), Leonie Daubermann (Global Fine Art/Stevens) und Franziska Koch (Stevens MTB Racing) bei dem Rennen im Rahmen des Swiss Bike Cup auf den Plätzen zwei bis vier, dass die WM-Vorbereitung auf einem sehr guten Weg ist.

Laura Stigger zog in Muttenz jeweils an dem einzigen Anstieg das Tempo an. Doch auf der folgenden Flachpassage, lief die Spitzengruppe jeweils wieder zusammen. Eine sechs Fahrerinnen starke Gruppe fiel dann in der vierten von fünf Runden auseinander. Während Ronja Eibl als Einzige den Anschluss halten konnten, positionierten sich sieben Sekunden dahinter Franziska Koch und Leonie Daubermann.

Auf der Flachpassage eingangs der letzten Runde verlor Ronja Eibl den Anschluss an Stigger, schloss aber mit Hilfe einer russischen U23-Bikerin wieder auf. «Ich habe dann einfach versucht, so gut es ging an Laura dran zu bleiben. So haben wir die Russin auch wieder abgeschüttelt», erzählte Eibl im Ziel. Das gelang der jungen Dame von der Schwäbischen Alb allerdings nicht ganz. So kam sie auf der Zielgeraden nicht mehr in den Windschatten der Österreicherin und fuhr mit 0,7 Sekunden Rückstand über die Ziellinie.

Der Jubel war bei Eibl dennoch groß. «Ich bin so froh über das Rennen und den zweiten Platz. Vorher war ich so skeptisch, weil mir das Profil ja überhaupt nicht liegt und ich diese Woche noch mal intensiv trainiert habe», erklärte Eibl, die damit ihr bestes Resultat in der UCI Junior Serie verbuchte. <ü> Das gilt auch für Leonie Daubermann, die 26 Sekunden später den Sprint gegen Franziska Koch gewann. Für Daubermann war es das erste Rennen seit Anfang Juli. Bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Salzdetfurth hatte sie sich bei einem Sturz am Handgelenk verletzt. «Ich wusste überhaupt nicht, wo ich stehe. Aber ich habe mich sehr gut gefühlt und habe in der zweiten Runde am Anstieg sogar mal das Tempo gemacht», meinte Daubermann. «Ich habe mit Franzi zusammengearbeitet, aber die Lücke einfach nicht mehr zubekommen.»

Franziska Koch hatte in der Kopf-Gruppe immer mal wieder Führungsarbeit verrichtet, sich aber auch mal zurückgehalten, «um zu gucken, wie die Leute so drauf sind». Auch wenn sie den Sprint ums Podest verloren hatte, insgesamt sei es «ganz okay» gewesen, so die Deutsche Meisterin aus Mettmann.

Junioren: Schweizer Doppelsieg – Platz vier für Tim Meier
Bei den Junioren haben Joel Roth (Head Pro) und Alexandre Balmer (Cimes cycle) für einen Schweizer Doppelerfolg gesorgt. Hinter dem Franzosen Mathis Azzaro belegte Tim Meier (Head Ciclo) mit 7,5 Sekunden Rückstand Platz vier. Mit Jannick Zurnieden und David List (beide Lexware) landeten zwei weitere Deutsche als Sechster und Achter in den Top-Ten.

Auf dem weitgehend flachen Terrain mit Start und Ziel im Reitstadion Schänzli war bis zur vorletzten Runde eine zehnköpfige Gruppe gemeinsam unterwegs. In der vorletzten Schleife griffen Joel Roth und Alexandre Balmer am einzigen Anstieg der Runde an. David List war zu diesem Zeitpunkt an dritter Position. «Ich konnte nicht mitgehen und habe die Lücke aufgemacht», erklärte David List.

Während Mathis Azzaro am Deutschen Meister vorbei gehen konnte, splitterte der Rest auseinander.

Eingangs der letzten Runde schafften Tim Meier und Benjamin Le Ny (Frankreich) noch mal den Anschluss an das Spitzentrio, doch als im folgenden Berg noch mal Volldampf gefahren und die Abfahrt mit Risiko genommen wurde, entstand eine Lücke zwischen dem Rheinfeldener, dem Franzosen und dem Trio, das später die Podestplätze besetzen sollte. «Ich habe mit Benjamin noch mal versucht die Lücke zu schließen, aber er ist dann gestürzt und ich musste dann alleine fahren», erklärte Tim Meier, der am Sonntag seinen 18. Geburtstag feierte.

Grundsätzlich war er mit seiner Leistung aber sehr zufrieden. Nicht nur weil Rang vier es sein bestes Resultat innerhalb der UCI Junior Serie war, sondern weil er das Rennen auch in sein Trainingsprogramm mit eingebaut hatte. «Für den Geburtstag ganz gut», meinte er lachend.

Er ärgerte sich auch nicht über die nicht mal acht Sekunden, die zum Sieger Joel Roth fehlten. Der Schweizer hatte sich im Finale dafür entschieden den Sprint von vorne anzuziehen. «Ich wusste, dass ich im Sprint wahrscheinlich der Stärkste bin. Ich hatte etwas Schaltprobleme, die Kette sprang immer wieder, deshalb wollte ich als Erster auf die Zielgerade kommen. Und es ist aufgegangen», sagte ein strahlender Roth, der den Sprint souverän vor Balmer und Azzaro für sich entschied.

Der Freiburger Jannick Zurnieden gehörte zur ersten Verfolgergruppe und konnte sich dort sogar durchsetzen. Er sprintete gegen den Schweizer Luca Schätti (Wheeler Pro Team) um Platz sechs und gewann hauchdünn. Mit 36,5 Sekunden Rückstand verbuchte auch er sein bestes Resultat in der UCI Junior Serie. «Die Strecke liegt mir dem gleichmäßigen Anstieg, nachdem man sich wieder erholen kann. Ich hatte super Beine und die Luft war für mich auch gut», sagte Zurnieden, der immer wieder an Atemproblemen leidet. «Ich bin echt zufrieden.»

Weniger zufrieden war David List, der mit 40 Sekunden Differenz Achter wurde. «Es ging nicht so schlecht. Für den Dreier-Block, den ich diese Woche absolviert habe, war es okay, aber ich habe mir schon ein bisschen mehr erhofft», kommentierte List.

Im Rennen der Amateure gab es für den Breitnauer Heiko Hog (Freiburger Pilsner-Merida) einen dritten Platz zu bejubeln. Er war die gesamte Distanz über in der Spitzengruppe vertreten. Als es in der Schlussrunde um den Sieg ging, da hatten Stefan Spielmann (Fischer Pro Team) und Silvan Kälin (Strüby BiXS) «mehr Punch». Hog rollte als Dritter mit neun Sekunden Rückstand über die Ziellinie und war über sein Vorbereitungs-Rennen für den Sprint-Weltcup in Winterberg erfreut. «Ich war das ganze Rennen nicht am Limit. Ich denke, das war eine gute Vorbereitung für den Weltcup», meinte Hog.

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