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02.09.2015 09:32
Sportvereine sind stabile Größe in sich wandelnder Gesellschaft

Frankfurt (rad-net) - Die deutschen Sportvereine leisten für ihre Mitglieder und die deutsche Gesellschaft insgesamt wertvolle Arbeit, bekommen dabei aber zunehmend Steine in den Weg gelegt. Dies ist eine der Erkenntnisse des Sportentwicklungsberichtes 2013/2014, den Prof. Dr. Christoph Breuer und Svenja Feiler von der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) am Dienstag vorgelegt haben. Die 900 Seiten starke Studie wurde von vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft, dem DOSB und den Landessportbünden in Auftrag gegeben.

Laut der Studie sind die rund 90.000 Sportvereine unter dem Dach des DOSB mit großem Abstand Deutschlands Sportanbieter Nr. 1 und gestalten aktiv gesellschaftliche Herausforderungen. So ist ihre gemeinwohlorientierte Grundausrichtung weiterhin ungebrochen gegeben. Hierbei ist es den Sportvereinen besonders wichtig, eine günstige Möglichkeit des Sporttreibens für alle Menschen entsprechend ihren Neigungen und Fähigkeiten zu bieten und Werte wie Fair Play und Toleranz zu vermitteln. Zudem legen die Vereine besonderen Wert auf Gemeinschaft.

«Die Sportvereine unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes leisten angesichts eines beschleunigten sozialen Wandels zentrale Beiträge zum Gemeinwohl in Deutschland und tragen in hohem Maße zum Kitt unserer Gesellschaft bei. Die deutschen Vereine haben ihr Angebotsspektrum stark ausgeweitet und auf eine differenzierte Gesellschaft hin ausgerichtet. Sportvereine sind ein starkes Stück Deutschland», so DOSB-Präsident Alfons Hörmann.

Gleichwohl weist der Sportentwicklungsbericht auch auf die Problemlagen der Vereine hin: Erstmals wurden im Rahmen des Sportentwicklungsberichts die Bürokratiebelastungen für Sportvereine erfasst. Insbesondere Aufgaben, die mit der Steuererklärung, Rechnungslegung, Buchführung und dem Jahresabschluss zusammenhängen, bereiten erheblichen Aufwand für Vereine. Die Bürokratiekosten nehmen im Übrigen mit steigender Vereinsgröße zu. Sportvereine fühlen sich durch die Anzahl von Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften verstärkt bedroht.

«Eine steigende Anzahl an bürokratischen Vorschriften bringt somit die Kernstrukturen der Vereine, welche auf ehrenamtlichem Engagement aufbauen, an ihre Grenzen und sollte von der Politik sowie von den Verbänden als wichtiges Thema wahrgenommen werden. Maßnahmen zur Entbürokratisierung erscheinen dringend von Nöten, um die Ehrenamtlichen nicht mit komplexen werdenden Aufgaben zu überfrachten», so die Autoren des Sportentwicklungsberichts.

Eine weitere Herausforderung der Sportvereine ist die Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher Funktionsträger. Insgesamt ist die Anzahl der ehrenamtlichen Positionen im Vergleich zu 2009 zwar stabil. Dennoch werden Personalprobleme (Vorstände, Abteilungsleiter, Übungsleiter sowie Schieds- bzw. Kampfrichter) als besonders herausfordernd empfunden.

Auftraggeber der Studie, die nun zum fünften Mal durchgeführt wurde, sind das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), der DOSB und die Landessportbünde. Die Daten des Sportentwicklungsberichts 2013/2014 wurden mithilfe einer Online-Befragung im Herbst 2013 von Sportvereinen in Deutschland gewonnen, an der sich rund 21.000 Sportvereine beteiligt haben.

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