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Der Eliminator Sprint in Stuttgart, hier mit Christian Pfäffle vom Lexware Racing Team an der Spitze. Unten das XCE-Podium (von links): David Horvath, Lubomir Vojta und Daniel Federspiel. Fotos: EGO-Promotion/Andreas Dobslaff, Armin M. Küstenbrück
29.03.2014 20:26
«Sparkassen MTB-Festival»: Juniorin Hannah Grobert überrascht im Eliminator Sprint - Tscheche Vojta siegt vor 4000 Zuschauern

Stuttgart (rad-net) - Der Tscheche Lubomir Vojta und Hannah Grobert aus Remetschwiel sind die ersten Sieger des Eliminator Sprints beim «Sparkassen Mountainbike Festival» in Stuttgart.

Bei den Damen gewann mit Hannah Grobert eine Juniorin vom jüngeren Jahrgang. Sie besiegte die Deutsche Meisterin Veronika Brüchle aus Sigmarszell und mit Kim Riesterer (Breitnau) eine weitere Juniorin. Lubomir Vojta siegte im Finale vor Junior David Horvath aus Reutlingen und Weltcup-Sieger Daniel Federspiel (Ötztal-Scott).

Die Strecke für den Indoor-Sprint in der Stuttgarter Schleyer-Halle war ziemlich startlastig. Wer als Erster in den ersten Anlieger ging, der war kaum noch von dieser Position zu verdrängen. Für den ehemaligen Bahnspezialisten und dann BMX-Fahrer Voita war das sicher kein Nachteil. Der Mann mit den dicken Oberschenkeln war auch mit der in Stuttgart eingesetzten Startgate-Technik vertraut und produzierte in jedem seiner Finalläufe einen grandiosen Start.

So ging er vor 4000 Zuschauern auch im Finale gleich in Führung und gab diese nicht mehr ab. Der DM-Dritte Christian Pfäffle, der bis dato einen sehr starken Eindruck hinterlassen hatte, wurde in dieser ersten Kurve praktisch in die Zange genommen. Teamkollege David Horvath kam im Anlieger von außen und Daniel Federspiel nahm die innere Linie. «Ich musste abbremsen, mein Vorderrad rutschte weg und ich bin über den Lenker gegangen», beschrieb Christian Pfäffle das Geschehen, das ihn um alle Chancen brachte.

David Horvath, der Runde um Runde starke Vorstellungen ablieferte, setzte sich an die zweite Position, geriet einmal noch kurz ins Straucheln, konnte den Angriff von Daniel Federspiel aber abwehren. Horvath war die große Überraschung. «Krass», meinte er zu seinem zweiten Platz - vor dem Europameister. «Dass ich so weit kommen kann, das hätte ich nicht gedacht. Als ich im Finale war, da hatte ich nichts mehr zu verlieren. Dass so viel Fahrtechnik drin war, kam mir sehr entgegen», so Horvath. «Ich wusste schon, dass ich sprinten kann, ich war ja letztes Jahr Sechster bei der DM.»

Federspiel lobte den Jungspund. «Gewaltig wie der gefahren ist», so der Österreicher. Auf ihn sei die Strecke nicht zugeschnitten gewesen. «Da konnte man nie richtig auf Speed kommen, aber insgesamt war es eine gute Standortbestimmung für mich. Ich bin happy mit dem Ergebnis, die Vorbereitung auf den Weltcup passt», sagte Federspiel.

Lubomir Vojta jubelte über seinen Sieg in Stuttgart. «Das war ein sehr spezieller Sprint hier in der Halle. Der Start war wichtig und dann durfte man keine Fehler machen. Großartig, dass die hier so was machen, mir hat das sehr gefallen», so Vojta, der sich dieses Jahr auch mehrfach im Weltcup zeigen will.

Bei den Damen war die Verblüffung über die Reihenfolge auf dem Podium noch größer. Selbst bei der Siegerin. «Ich dachte, fahr’ ich halt mal einen Sprint». So richtig wusste Hannah Grobert gar nicht was sie sagen sollte. «Es war ja mein erster richtiger Sprint.» Ihre Schwester Helen Grobert, die im Viertelfinale durch einen Defekt ausgeschieden war, stand daneben und nickte vielsagend. «Wenn wir Sprint-Training machen, ist sie meistens stärker.» Hannah Grobert fand ihren Sieg in der Hanns-Martin Schleyer-Halle jedenfalls «richtig geil» - und das Indoor-Event vor 4000 Zuschauern natürlich auch.

Sie legte auch im Finale einen Raketenstart hin und brachte gleich ein paar Meter zwischen sich und Veronika Brüchle (Stevens). Die Deutsche Sprint-Meisterin ärgerte sich ein wenig, dass sie «in der ersten Kurve nicht vorne» war. «Danach war ich an den geeigneten Stellen immer zu weit weg, um angreifen zu können. Aber die Strecke war cool und es hat mega Spaß gemacht hier. Das Sprinten habe ich jedenfalls nicht verlernt», sagte die 19-Jährige aus Sigmarszell.

Kim Riesterer (Lexware) ist so alt wie Hannah Grobert und wie sie sich in der Schleyer-Halle präsentierte, war wohl ebenfalls die Geburtsstunde einer Sprinterin. «Ich bin ja noch nie gesprintet. Das hat total Spaß gemacht», strahlte die Schwarzwälderin, die Nadine Rieder (AMG-Rotwild) noch vom dritten Platz verdrängen konnte.

Die höher gewettete WM-Vierte Nadine Rieder zeigte sich nicht enttäuscht. «Wir hatten die letzten drei Tage Videodreh und Foto-Shooting, das habe ich heute schon gemerkt. Ich war nicht ausgeruht, so hat mir die Spritzigkeit gefehlt. Unter diesen Umständen bin ich schon zufrieden», meinte die Sonthofenerin.

Ergebnisse:
Damen
1. Hannah Grobert
2. Veronika Brüchle
3. Kim Riesterer
4. Nadine Rieder
5. Lena Wehrle
6. Anke Schmid
7. Chiara Eberle
8. Vanessa Kleih
9. Helen Grobert
10. Susann Frey
11. Theresia Schwenk
12. Antonia Rödel
13. Elisabeth Brandau
14. Isabell Lange
15. Marla Krauss
16. Anja Greber

Herren
1. Lubomir Vojta
2. David Horvath
3. Daniel Federspiel
4. Christian Pfäffle
5. Georg Egger
6. Lars Koch
7. Oliver Laudenberg
8. Luca Schwarzbauer
9. Martin Gluth
10. Marc Oppermann
11. Denis Böttle
12. Louis Wolf
13. Johannes Bläsi
14. Heiko Gutmann
15. Marco Schätzing
16. Jannik Stegmaier


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