Sieben Millionen Euro soll der bisherige Co-Sponsor für den Eigentümerwechsel zahlen. Das Team wollte den Deal bislang nicht bestätigen. Im Juli hatte Tinkow nach seinem Ausstieg als Co-Sponsor angekündigt, ab 2015 sein eigenes WorldTour-Team zu gründen. «Vor allem haben wir unterschiedliche Auffassungen darüber, wie das Team betrieben werden soll», hatte Riis seinerzeit den Abschied von Tinkow erläutert.

Der jetzige Besitzerwechsel der Equipe um Kapitän Alberto Contador könnte das Ende von Riis als Teammanager bedeuten. Der 49 Jahre alte Däne, 1996 Tour-de-France-Sieger mit dem Team Telekom, hatte wiederholt wegen seiner Dopingvergangenheit in der Kritik gestanden. Jüngst waren gegen ihn durch seinen Landsmann Michael Rasmussen erneut Doping-Anschuldigungen in seiner Rolle als Teamchef erhoben worden.

Vor gut drei Wochen hatte Riis noch auf einer Pressekonferenz in Madrid mitgeteilt, dass der Rennbetrieb durch eine Ausweitung des finanziellen Engagements der Online-Investmentbank Saxo Bank gesichert sei.

Oleg Tinkow ist im Radsport alles andere als ein Unbekannter. 2007 trat der Russe bereits als Sponsor des Teams Tinkoff Credit Systems in Erscheinung, engagierte sich später auch zwischenzeitlich beim russischen Rennstall Katjuscha. Vor rund einem Monat soll der 45-jährige Tinkow bereits kurz vor dem Abschluss mit dem italienischen Cannondale-Team um Peter Sagan und Ivan Basso gestanden haben.

Nun scheint sein Wunsch nach einem eigenen Team in Erfüllung zu gehen. Spannend wird sein, wie sich die personelle Zusammensetzung einer neuen Tinkoff-Equipe gestalten wird. Fraglich ist der Verbleib des Riis-Schützlings und zweimaligen Tour-Siegers Contador, der bei Saxo Bank einen Vertrag bis 2015 besaß. Im Sommer hatte Tinkow vehemente Kritik an der schwachen Vorstellung des diesjährigen Tour-Vierten bei der Frankreich-Rundfahrt geübt.