Aigle (rad-net) - Der Radsportweltverband UCI hat konkrete Maßnahmen beschlossen, um die Position der Frauen im Radsport zu stärken. Dazu zählen die Angleichung des Preisgeldes bei Weltmeisterschaften an das der Männer sowie die Einführung neuer Wertungstrikots im Straßen-Weltcup.
Dies sei das Ergebnis des UCI-internen internationalen Arbeitskreises «Frauen und Radsport», berichtet die UCI in ihrem aktuellen «Marketing and Events»-Newsletter für August. Das Gremium war 2012 ins Leben gerufen worden und arbeitet in enger Abstimmung mit dem UCI-Management-Komitee.
Demnach sollen Frauen und Männer bei Weltmeisterschaften künftig in allen Disziplinen Preisgelder in gleicher Höhe bekommen. Bereits für 2012 waren die WM-Preisgelder der Frauen in den Disziplinen Bahn, Mountainbike und Cross angeglichen worden. «In 2013 wird nun Gleichheit bei den Straßen-, BMX- und Trial-Weltmeisterschaften erreicht», heißt es in dem UCI-Newsletter.
Ebenfalls neu: Im Straßen-Weltcup der Frauen sollen ab 2014 drei neue Wertungstrikots vergeben werden: für die beste Nachwuchsfahrerin, Sprinterin und Bergfahrerin. Bislang kämpfen die besten Fahrerinnen lediglich um ein Trikot der Weltcup-Gesamtführenden. «Die zusätzlichen Wettbewerbe werden mehr Sprints während der Rennen bringen, was das Publikums- und Medieninteresse steigern wird», sind die UCI-Marketingexperten überzeugt.
Mit einem neuen Hilfsprogramm für nationale Verbände will die UCI ab 2014 zwei Länder auswählen, die ihre Frauen-Nationalmannschaft in einer bestimmten Disziplin weiterentwickeln möchten. «Einer dieser Verbände wird sportliche Ratschläge und finanzielle Unterstützung erhalten, während der andere nur beraten wird», so die UCI. Jeder der Auserwählten werde von einem Nationalverband mit großer Erfahrung in der Entwicklung des Frauen-Radsports betreut, heißt es über das neue Austauschprogramm.
Weitere Neuerung: Die vierwöchigen Trainingskurse im UCI World Cycling Centre (WCC) in Aigle werden in diesem Monat erstmals spezielle Module für Frauentrainer enthalten. Vier Wochen lang werden in der Schweiz zurzeit neun Anwärter aus acht verschiedenen Nationen (Aserbaidschan, Südafrika, Hong Kong, Kroatien, Finnland, Iran, Japan und Uganda) zum UCI-zertifizierten Trainer ausgebildet.
Zum Maßnahmenkatalog zählt außerdem die bereits erfolgte Ausweitung der TV-Berichterstattung vom Straßen-Weltcup der Frauen. Das umfasst die Höhepunkte und Interviews von den Rennen sowie Specials zum Thema «Frauen und Radsport», die unter anderem auf dem UCI-eigenen YouTube-Kanal abrufbar sind.