Der Weg zum Sieg im Macheras-Gebirge führt sicherlich über Kulhavy vom Team Specialized Racing. Der Tscheche zeigte am vergangenen Samstag bei seinem Sieg zum Auftakt des Cyprus Sunshine Cup eine sehr gute Vorstellung. Nachdem er am Dienstag etwas mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte, war er am Mittwoch schon wieder zuversichtlich. «Es geht mir wieder gut und ich freue mich auf das Rennen», bestätigte Kulhavy seinen Start und den Versuch seinen Vorjahres-Gesamtsieg zu wiederholen.

Einer seiner Hauptkonkurrenten ist natürlich Fabian Giger vom Team Giant Pro XC. Der Schweizer hat in Voroklini nur zehn Sekunden verloren und war zufrieden mit seiner Verfassung. Sein Teamkollege Emil Lindgren war einverstanden mit seiner Form, aber nicht mit seinem Resultat, nachdem ihn ein technisches Problem aus der Spitzengruppe zurück geworfen hatte. Wie man den Schweden kennt, wird er beim Afxentia-Etappenrennen wieder «Vollgas» fahren. Der CSC-Gesamtsieger von 2011, Karl Markt vom Team Ötztal Scott, musste in Voroklini wegen eines Defekts aufgeben. Vermutlich wird er das Missgeschick im Macheras-Gebirge wiedergutmachen wollen. Henk-Jaap Moorlag vom Team Giant Pro XC könnte gleichfalls ein Kandidat für das Podium sein. Interessant wird auch sein, was der belgische Vizemeister Kevin van Hoovels vom Team Versluys und sein Landsmann Sebastian Carabin vom Team Merida Wallonie machen werden. Und der deutsche Bundestrainer Peter Schaupp schickt einige U23-Nationalfahrer ins Rennen, darunter auch den Sprint-WM-Vierten Christian Pfäffle vom Team Lexware-Rothaus und den Bronzemedaillen-Gewinner der U23-Marathon-EM Marcus Nicolai vom Team Bulls.

Die Damen-Startliste ist voll von hochkarätigen Bikerinnen mit allerlei Titeln. Die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin Sabine Spitz vom Team Sabine Spitz-Haibike, eine der erfolgreichsten Bikerinnen überhaupt, eröffnet ihre persönliche Wettkampfsaison am Freitag auf der Mittelmeer-Insel. Bevor sie nach Zypern abflog trainierte Spitz auch Cross-Country, aber auf Skiern. Das Rennen am Freitag sei «mental weit weg», bekannte sie deshalb auf Twitter. Allerdings ist die «Radbi(e)ne», wie sie sich allenthalben nennt, eine ausgewiesene Liebhaberin von Sonne und hohen Temperaturen. Das wird sie auf Zypern finden. Am Mittwoch kletterte die Quecksilbersäule bei blauem Himmel bis auf 23 Grad.

Sabine Spitz, Mountainbike-Olympiasiegerin 2008, wird beim Afxentia auf eine andere Olympiasiegerin treffen. Marianne Vos, als Gastfahrerin für Giant Pro XC, wird ihr Comeback auf dem Mountainbike geben. Seit Junioren-Zeiten ist sie keinen hochkarätigen Wettkampf auf dem MTB mehr gefahren. «Natürlich bin ich ein wenig nervös. Es ist eine Herausforderung, aber ich freue mich darauf», kommentiert die Olympiasiegerin und Weltmeisterin auf der Straße ihren Start. «Es ist ein harter Kurs und ich bin es nicht gewöhnt», sagte Vos am Mittwoch, bevor sie das Team-Camp in Kalavasos verließ, um mit Ex-Downhill-Ass Oscar Saiz ein Technik-Training zu absolvieren. Vos trainiert seit einer Woche auf Zypern und sie scheint es zu genießen. «Es ist wirklich gut, ich mag es hier. Ich hatte gutes Training an der Küste und auch lange Berge. Die Straßen sind auch gut hier», blickt die 25-Jährige auf ihr Straßentraining, was auch weiter ihre Hauptbeschäftigung ist.

Beim Afxentia sind neben der Niederländerin und Spitz weitere hochklassige Damen am Start. Blaza Klemencic vom Team Calcit Bike, Gewinnerin des Auftakts in Voroklini, ist eine von ihnen. Katrin Leumann vom Team Ghost Factory Racing, die Zweite von Voroklini, die WM-Dritte von 2011 Eva Lechner vom Team Colnago-Südtirol, die aktuelle U23-Weltmeisterin Jolanda Neff vom Team Giant XC Pro, die Deutsche Vizemeisterin Adelheid Morath vom Team Sabine Spitz-Haibike oder Lisi Osl vom Team Ghost Factory Racing, Weltcup-Gesamtsiegerin von 2009, gehören alle zu den internationalen Spitzenleuten.

Das Afxentia-Etappenrennen beinhaltet drei Etappen, ein Zeitfahren, ein Point-to-Point und ein normales Cross-Country-Rennen. Der Kurs des Point-to-Point-Wettkampfs am Samstag wurde etwas verändert. Nach dem Start in Kapedes geht es jetzt über eine Forststraße hinauf zur Picknick-Anlage Mantra tou Kampiou, wo der Kurs in die bereits bekannte Route einbiegt. Bei den Damen bleibt der Rest gleich, bei den Herren hat man etwa bei Kilometer 17 einen rund 250 Meter langen neuen Singletrail eingebaut. Die Strecke ist nun 41 Kilometer lang für die Damen und 45,5 Kilometer für die Herren.

Das Etappenrennen ist nach Grigoris Afxentiou, einem zypriotischen Freiheitskämpfer benannt, der beim Kampf gegen die Briten 1957 im Macheras-Gebirge ums Leben kam. Start und Ziel sind, abgesehen vom Start des Point-to-Point-Rennens in der Picknick-Anlage Mantra tou Kampiou.