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30.01.2011 11:44
Kupfernagel verpasst WM-Medaille knapp - Vos verteidigt Cross-Titel

St. Wendel (rad-net) - Hanka Kupfernagel hat eine Medaille bei der Cross-WM knapp verpasst. Die 36-Jährige belegte den undankbaren vierten Platz. Unterdessen verteidigte die Niederländerin Marianne Vos ihren WM-Titel und wurde als erste Frau überhaupt zum dritten Mal in Folge Cross-Weltmeisterin. Die Silbermedaille holte sich die Amerikanerin Katherine Compton, Dritte wurde Katherina Nash aus Tschechien.

Als Zehnte fuhr Sabine Spitz gerade noch so in die Top Ten. «Das war ein ganz schön hartes Rennen. Zu Beginn war die Strecke noch relativ gut zu fahren, gegen Ende hin taute sie aber etwas mehr auf. Durch den Wind wurde es nochmal etwas schwieriger», sagte Spitz, die sich mit ihrem Platz aber zufrieden zeigte. Sabrina Schweizer wurde 16. «Zwischenzeitlich hatte ich Probleme mit der Kette. Da habe ich den Anschluss an die Gruppe um Platz zehn verloren», war die Allgäuerin etwas enttäuscht. Elisabeth Brandau wurde 19., und Martina Zwick 24.

Hanka Kupfernagel legte mit einem schnellen Start los. Nach einem Sturz mehrerer Fahrerinnen, in dem auch Top-Favoritin Compton verwickelt war, konnte sich die deutsche Crosspezialistin sogar etwas von ihren Konkurrentinnen absetzen. «Nach den Stürzen, wo ich gut durchgekommen bin, war mein Vorsprung an den Hürden schon so groß, dass ich mich leicht erschrocken habe und nicht genau wusste, ob ich weiter durchziehen oder warten soll. Damit habe ich mich aber auch selbst aus dem Rennen geschossen. Das war nicht so gut. Zudem ist die Strecke sehr windanfällig und heute war deutlich mehr Wind als gestern», erklärte Kupfernagel direkt nach dem Rennen. Vos, Nash und kurze Zeit später auch Compton schlossen wieder auf. «In der zweiten oder dritten Runde hatte ich mich bei einem Sturz mit Marianne Vos etwas verhakt, wodurch Compton sich etwas absetzen konnte und als wir das Loch zufahren mussten, haben meine Beine nicht mehr so mitgemacht», so Kupfernagel.

Daraufhin fuhren Compton, Nash und Vos alleine an der Spitze und konnten ihren Vorsprung etwas ausbauen. In der letzten Runde setzte die Niederländerin die entscheidende Attacke und baute schnell ein Polster von mehr als hundert Metern aus. Im Ziel hatte die 23-Jährige 17 Sekunden Vorsprung. «Alle Titel sind großartig, im Moment ist dieser der großartigste», sagte Vos. «Ich habe alles gegeben, aber Marianne war heute stärker», gratulierte Silbermedaillengewinnerin Compton.

«Ich bin ganz schön enttäuscht. Es ist hier so eine fantastische Stimmung und es sind so viele Fans an der Strecke, da wär ich natürlich am liebsten aufs Podium gefahren, anstatt mit der Holzmedaille nach Hause zu gehen. Ich hatte mich heute morgen sehr gut gefühlt, aber am Start hatte ich schon großen Respekt und gehofft, dass ich einen guten Start habe. Und hatte wahrscheinlich auch den besten des Jahres», so Hanka Kupfernagel.

«Wir fahren im Bereich unserer Möglichkeiten, das ist in Ordnung. Aber uns fehlt hier einfach das Quäntchen Glück, um den Heimvorteil ausnutzen zu können. Hanka Kupfernagel ist ein starkes Rennen gefahren und hat riesig gekämpft», resümierte Bundestrainer Patrick Moster. Um 14 Uhr startet das Rennen der Männer, wo die deutschen Hoffnungen auf dem Kleinmachnower Philipp Walsleben liegen. Die Favoriten kommen aber aus Belgien, die bisher überraschender Weise bei der WM noch leer ausgingen.

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