Berlin (dpa) - Die anstehenden Wechsel der deutschen Radsport-Elite sind noch nicht perfekt. «Stichtag ist der 1. September - dann kommen alle Karten auf den Tisch», sagte Routinier Jens Voigt, der womöglich sein dänisches Saxo-Bank-Team verlässt.
«Ich habe keinen Zeitdruck und führe weiter Gespräche. Unterschrieben ist noch nichts», erklärte Milram-Kapitän Linus Gerdemann, der die neue Luxemburger Mannschaft mit den Schleck-Brüdern als «eine Option» für seine sportliche Zukunft bezeichnete.
Der 38-jährige Saxo-Bank-Profi Voigt wird ebenfalls mit dem vom ehemaligen Bjarne Riis-Sprecher Brian Nygaard betriebenen Team in Verbindung gebracht. Der Toursieger von 1996, frisch ausgestattet mit der überraschenden Vertragsverlängerung mit der dänischen Bank, die eigentlich aussteigen wollte, ist dabei, sein Team mit dem Toursieger Alberto Contador an der Spitze komplett zu erneuern. Auch das würde für einen Wechsel des alt eingesessenen Voigt nach Luxemburg sprechen, wo der zweifache Tourzweite Andy Schleck das neue Team zusammen mit seinem Bruder Frank führen soll.
Dort ist auch der zweifache deutsche Meister Fabian Wegmann im Gespräch. Sein Teamkollege, Milram-Sprinter Gerald Ciolek, wird weiter mit dem T-Mobile-Nachfolger HTC Columbia in Verbindung gebracht, bei dem nach dem Weggang von André Greipel ein Platz neben dem britischen Topsprinter Mark Cavendish frei wird.
«Riis spielt nach dem Weggang der Schlecks mit Contador in der gleichen Liga weiter. Aber noch erfreulicher für ihn ist sicher, dass Saxo-Bank noch ein Jahr weitermacht. Zusammen mit SunGuard hat er starke Sponsoren», sagte Voigt, der bei der laufenden Dänemark- Rundfahrt sein erstes Rennen nach der Tour de France bestreitet, die er trotz einer schmerzhaften Rippenverletzung nach einem Sturz beendete.