Wiesbaden (rad-net) - Bei der Tagung des Hauptausschusses des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in Wiesbaden zeigten sich die Verantwortlichen des Verbandes zufrieden. Mit 135.000 Mitgliedern verzeichnet der Bund Deutscher Radfahrer die höchste Mitgliederzahl seiner Geschichte. «Wir stehen stabil da. Es ist insbesondere das Verdienst unserer Vereine im BDR, dass wir 2009 einen neuen Höchststand in der Zahl unserer Mitglieder erreicht haben», erklärte BDR-Präsident Rudolf Scharping. «Die Bilanz des Spitzensports,» so Scharping, «ist gut, aber es bleibt viel zu tun.» Vor allem die Konzentration der Kräfte und eine noch bessere Verzahnung mit der Nachwuchsarbeit werden 2010 auf der Tagesordnung stehen.
Noch immer müssen sowohl der BDR als auch die Veranstalter gegen die Skepsis einiger wirtschaftlicher Partner ankämpfen, die durch die Dopingproblematik der letzten Jahre verursacht wurde. Der Kampf gegen Doping bleibt auch in Zukunft eines der wichtigsten Themen des Spitzensportverbandes. «Von der Prävention über die Kontrollen und Sanktionen prägt der Kampf gegen Doping unser Handeln. Das ist ein Gebot der Werte des Sports, aber auch der schlichten wirtschaftlichen Vernunft», so Scharping.
Wirtschaftlich hat der BDR in den letzten Jahren herbe Einbußen hinnehmen müssen, so dass drastische Sparmaßnahmen ergriffen werden mussten. Die ordentliche Haushaltsplanung für das Jahr 2010 wurde trotz einer Unterdeckung von 54.000 Euro von der Hauptversammlung verabschiedet. «Weitere Einsparung würden auf Kosten der Leistungsfähigkeit der Geschäftstelle und durch den Verzicht auf Sportmaßnahmen in allen Bereichen auch der Leistungsfähigkeit des BDR insgesamt gehen», erklärte Peter Streng, Vize-Präsident für Wirtschaft und Finanzen.
Eine positive Bilanz konnte der BDR im Bereich Breitensport ziehen, wo 2009 rund 1,3 Millionen Menschen aktiv die vielfältigen Angebote des BDR und seiner circa 2500 Vereine nutzten.
Neben einigen Satzungsänderungen, die aus formal-juristischen Gründen notwendig waren, und der Verabschiedung eines neuen Gebührenkatalogs sowie der Vergabe von nationalen Meisterschaften, beschloss die Versammlung die Einführung einer Deutschen Meisterschaft im Omnium für die Klassen Männer, Frauen, Junioren und Juniorinnen ab 2011. Der Omnium-Wettbewerb zählt ab 2012 zum Olympischen Programm, weshalb diese Disziplin auf nationaler Ebene gefördert werden soll. Außerdem beschloss der Hauptausschuss, dass die Landesverbände zur Schaffung eines Anti-Doping-Kontroll- und Präventionsfonds ab dem 01. Januar 2011 ermächtigt sind. Einzelheiten dazu werden im Herbst auf der Tagung des Verbandsrates festgelegt.
Bei den zur Wahl stehenden Koordinatoren wurden alle in ihren Ämtern bestätigt. Wieder mit dabei ist Hallenradsport-Koordinator Josef Pooschen der dieses Amt seit nunmehr 20 Jahren ausübt. Die Wahl der Koordinatoren wurde durch die Satzungsänderung notwendig, die im vergangenem Jahr auf der Bundeshauptversammlung in Leipzig beschlossen wurde.
Bekanntgegeben wurden auch die nächsten Versammlungstermine. Die nächste Bundeshauptversammlung, die alle zwei Jahre stattfindet, ist vom 14. bis 16. April 2011. 2012 tagt der Hauptausschuss vom 20. bis 23. April.