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Andy Schleck feiert seinen Erfolg bei Lüttich - Bastogne - Lüttich. Foto: dpa
26.04.2009 18:26
Luxemburger Andy Schleck gewinnt in Lüttich

Ans (dpa/rad-net) - Ein beherzter Angriff 18 Kilometer vor dem Ziel hat Andy Schleck den Sieg beim ältesten Klassiker Lüttich-Bastogne- Lüttich gebracht. Der erst 23-jährige Radprofi aus Luxemburg gewann die 95. Austragung des letzten Ardennen-Klassikers nach 261 Kilometern im Alleingang. Schleck feierte vor dem Spanier Joaquim Rodriguez (+1:17 Minuten) den erst zweiten Luxemburger Erfolg in Lüttich 55 Jahre nach Marcel Ernzer. Der jüngere der Schleck-Brüder gilt im Saxo-Bank-Team von Bjarne Riis auch als ein Kandidat für den Sieg bei der Tour de France - beim Giro 2007 war er bereits sensationell Zweiter.

Die mit größeren Erwartungen gestarteten Linus Gerdemann und Fabian Wegmann vom Milram-Team spielten im Finale keine Rolle. Das Rennen am 1. Mai in Frankfurt wird jetzt immer mehr zur großen Bewährungsprobe für die beiden Profis und das einzige deutsche ProTour-Team Milram.

«Ich war stark für dieses Rennen motiviert und alles lief optimal, auch dank meiner Super-Equipe», sagte der spindeldürre Schleck, der den Ausreißversuch des Belgiers Philippe Gilbert im Finale vereitelt hatte und sich dann 18 Kilometer vor Ans allein auf den Weg ins Ziel gemacht hatte. Vorjahressieger Alejandro Valverde (Spanien) und die anderen Top-Favoriten konnten nicht folgen.

Vier Ausreißer, die das Rennen lange bestimmt hatten, waren vom Feld, 34 Kilometer vor dem Ziel auf der steilen Cote de la Redoute gestellt worden. In der Verfolgung hatte sich auch immer wieder Gerdemann hervorgetan. Nach langsamen Saisonaufbau wollte der Wahlschweizer zum ersten Mal auf sich aufmerksam machen und die bisher äußerst bescheidene Bilanz des einzigen deutschen ProTour-Teams etwas aufpolieren. Mehr als ein kleiner Achtungserfolg gelang dem 26-Jährigen, dessen Saison-Höhepunkt die Tour im Juli bilden soll, aber kaum. Seine Kraft reichte nur für 230 Kilometer. Bester deutscher Profi war am Ende Fabian Wegmann auf Platz 29.

«Das ist das härteste Ein-Tages-Rennen der Welt - seit heute weiß ich, warum. Das ist kein Kindergeburtstag. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, deshalb habe ich es in einer Ausreißergruppe versucht. Aber dann ging nichts mehr. Trotzdem bin ich im Hinblick auf die Tour optimistisch - meine Vorbereitung läuft planmäßig», sagte Gerdemann im Ziel.

Der frühere Gerolsteiner-Kapitän Davide Rebellin gehörte besonders nach seinem Sieg beim Flèche Wallonne zum engsten Favoritenkreis. Dem kleinen Italiener aus Venedig blieb der dritte Rang. Er gewann den Spurt des Feldes 1:23 Minuten hinter Schleck. 2004 war ihm das Kunststück eines bemerkenswerten Dreifach-Sieges in den Ardennen gelungen. Rebellin gewann innerhalb von acht Tagen das Amstel Gold Race, den Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Im ältesten aller Klassiker, der 1894 zum ersten Mal ausgetragen wurde, gab es bisher zwei deutsche Siege: 1930 gewann Hermann Buse, 1979 Dietrich Thurau.

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