Bad Salzdetfurth (rad-net) - In der Gesamtwertung der MTB-Bundesliga spielt Sabine Spitz (Murg-Niederhof) keine Rolle mehr, aber für den Tagessieg ist die
Südbadenerin sicher eine Kandidatin, auch wenn sie am Samstag in St. Wendel noch
einen Marathon bestreiten wird. Dieses Programm hatte sie allerdings auch vor
dem Rennen in Bern und belegte da dennoch Rang zwei hinter Kalentieva.
„Für mich ist das Finale eine Gelegenheit mich den Fans in Norddeutschland zu
präsentieren und das Rennen in Bad Salzdetfurth ist ja eine sehr, sehr schöne
Veranstaltung“, erklärt Spitz, warum sie sich die Strapazen aufbürdet. Für ihre
Fans wird es am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr sogar noch eine Autogrammstunde beim
örtlichen Garmin-Händler geben.
Zu ihren Aussichten im Rennen sagt die 36-Jährige: „Auch wenn mir so langsam die
Puste ausgeht, werde ich voll motiviert an den Start gehen und alles geben.“
Ihre wichtigste Kontrahentin wird sicherlich Irina Kalentieva sein. Die Russin,
die in Aalen lebt, hat in den vergangenen beiden Jahren, jeweils das Finale am
Harzrand gewonnen. „Wenn ich ein Rennen mal gewonnen habe, dann gewinne ich dort
meistens wieder. Und anders herum. Vermutlich liegt das dann einfach an der
Strecke, die mir liegt. Bad Salzdetfurth mag’ ich sowieso, das ist wirklich ein
schönes Rennen mit dem Ziel in der Stadtmitte“, sagt Kalentieva, die in den
vergangenen vier Jahren den Bundesliga-Titel praktisch gepachtet hatte, dieses
Jahr aber keine Chance mehr hat.
In den angesprochenen Zweikampf könnte auch die Österreicherin Elisabeth Osl
eingreifen. Die Zehnte vom Weltcup in Schladming war im vergangenen Jahr schon
Zweite in der Solestadt. Für die Französin Sabrina Enaux wird es darum gehen
ihren Vorsprung in der Gesamtwertung zu verteidigen. Die EM-Achte aus Saint Dié
hat 20 Zähler Vorsprung auf Ivonne Kraft (Gaggenau), die trotz schlechter
Vorbereitung beim Weltcup-Finale in Schladming immerhin 24. werden konnte. Enaux
war dort 17. und wäre mit Rang drei aller Sorgen ledig, selbst für den Fall,
dass Kraft gewinnen würde. Die bis jetzt drittplatzierte Neuseeländerin Rosara
Joseph muss verzichten, weil sie für ihr Land nächste Woche bei der Straßen-WM
im Einsatz ist.
Milatz will im Sprint vorlegen
Im Lager der Männer gibt es ebenfalls einen Fahrer, der verzichten muss.
Der Österreicher Christoph Soukup hat sich nach den olympischen Spielen einen
heftigen Infekt eingehandelt, so dass der Olympia-Sechste vom deutschen
Fuji-Team am vergangenen Wochenende auch nicht beim Weltcup-Finale im Heimatland
an den Start gehen konnte. Sein dritter Platz in der Gesamtwertung ist damit
vakant und der Gesamtführende Moritz Milatz (Freiburg) muss eigentlich nur noch
Wolfram Kurschat (Neustadt/W.) fürchten. „Ich werde versuchen beim Sprint am
Samstag meine Führung auszubauen, so dass ich mit einem guten Polster ins Finale
gehen kann“, erklärt Milatz.
Wolfram Kurschat beabsichtigte nicht beim Sprint an den Start zu gehen und ist
sich auch nicht ganz sicher, was seine Form noch her gibt. „Nach den Olympischen
Spielen ist die Spannung abgefallen. Ich weiß im Moment nicht, was ich noch
leisten kann“, sagt Kurschat. Wenn er jedoch einen guten Tag erwischt, dann
könnte es noch einmal spannend werden. Der Däne Klaus Nielsen könnte noch
Nutznießer von Soukups Ausfall werden und könnte mit Platz acht noch auf den
dritten Platz springen.
Was den Tagessieg angeht, dürfte José Antonio Hermida als Favorit gelten. Dem
Spanier, dem die Olympischen Spiele daneben gingen, hat danach zwei zweite
Plätze bei den Weltcups in Canberra und Schladming ergattert. Er darf sich
deshalb also in einer guten Form wähnen. Ob sein ebenfalls hochkarätiger
Multivan-Merida-Teamkollege Ralph Näf (Schweiz) dabei sein wird, ist noch offen.
Er laborierte zur Wochenmitte noch an einem Infekt.
Die Entscheidungen im Kampf um die U23-Wertungen sind ebenfalls noch offen. Der
Schweizer Fabian Giger vom deutschen SKS-Team führt bei den Männern die
Konkurrenz um den Preis der EGO-Promotion vor Felix Euteneuer (Freiburg) an. In
der weiblichen Nachwuchsklasse hat Silke Schmidt (Eppelborn/Freiburg) die besten
Aussichten die Wertung zu gewinnen.
Nachwuchs-Sichtung und Handicap-Rennen
Für den erstmals ausgetragen Sprint-Cup hat Heiko Gutmann (Münstertal) die
besten Aussichten. Er muss am Samstag in der Innenstadt beim vierten und letzten
Rennen seinen Vorsprung auf Sebastian Bergmann (Ergoldsbach) und Marco Schätzing
(Dresden) verteidigen.
Am letzten Bundesliga-Wochenende werden auch Rennen der
BDR-Nachwuchs-Sichtung ausgetragen. Von den Schülern U15 bis zu den Junioren U19
gehen die besten Nachwuchsbiker Deutschlands in Bad Salzdetfurth an den Start.
Überdies bieten die Organisatoren innerhalb der inoffiziellen Deutschen
Hobbymeisterschaft am Samstag auch ein Handicap-Rennen an, zu dem sich unter
anderem Paralympics-Sieger Michael Teuber angesagt hat.
Zeitplan:
Samstag, 20. September
10 Uhr Schüler/Schülerinnen U15
10 Uhr Jugend m/w U17
ab 11 Uhr Kids-Rennen/Hobby-Rennen mit Handicap-Wertung
16 Uhr Bundesliga Sprint-Cup
Sonntag, 21. September
10 Uhr B-Klasse/Master
12 Uhr Elite/U23 Damen/Juniorinnen
12.03 Uhr Junioren
14.15 Uhr Elite/U23 Herren