Ischgl (rad-net) - Mit einer Kletterpartie über knapp 3200 Höhenemter auf 76,53 Kilometern ist die Jeantex-Bike-Transalp heute in die zweite Runde gegangen. Auf dem Österreich-Teilstück zwischen Imst und Ischgl setzte sich das Team Craft & Friends mit Martin Kraler und Heinz Verbnjak durch. Nach 3:45:47 Stunden beendeten sie die Etappe damit knapp vor dem Team Bulls mit Karl Platt und Stefan Sahm in den Spitzenreiter-Trikots. Als Dritte kamen Daniel Rubisoier und Daniel Federspiel vom Team Imst Gurgltal Radcenter Wolf in Ischgl an.
Nach der spannenden Zielankunft meinte ein erschöpfter Heinz Verbnjak: „Es war eine sehr schwere Etappe mit einem extrem langen Anstieg gleich zu Beginn, rutschigen Abfahrten und einem letzten Stück, das sich sehr gezogen hat.“ Zuvor hatten sich die beiden Österreicher von Craft and Friends bei beiden Passanstiegen absetzen können, verloren aber ihren Vorsprung jeweils in der anschließenden Abfahrt. Auch ein schleichender Plattfuß bei Stefan Sahm hinauf zur Pillerhöhe, konnte keine Entscheidung bringen.
„Wir haben gewusst, dass beide in der Abfahrt wieder aufschließen werden“, so Verbnjak. Der Unglücksrabe Sahm hatte den Vorfall erst spät bemerkt: „Auf der Abfahrt habe ich es gar nicht registriert. Erst auf dem Asphaltanstieg, ist es mir aufgefallen. Ich musste dann das Laufrad wechseln.“
Aber auch wenn eine Vorentscheidung verpasst wurde, waren die beiden Sieger guter Dinge. Martin Kraler meinte nach dem Rennen: „Für heute sind wir sehr zufrieden, aber bis Riva del Garda kann sich noch viel ergeben. Wir sind bestimmt nicht hier, um nur mitzufahren. Natürlich wollen wir gewinnen.“
In der Mixed-Wertung haben die beiden Schweizer Werner Fischer und Milena Landtwing vom Team Institut Ftan/Velo Franz Univega auch die zweite Etappe der Transalp für sich entschieden. Nach 4:29:01 Stunden passierten die Träger des orangenen Trikots die Ziellinie in Ischgl.
Nur kurzzeitig hatten beide dabei um ihre Führung fürchten müssen: „Anita Steiner und Cornel Bamert vom Team Stöckli Wädenswil haben am ersten Anstieg attackiert und uns unter Druck gesetzt. Aber in der Abfahrt haben wir sie wieder kassiert. Danach war es ein gutes Rennen – bis auf einen Platten“, so Milena Landtwing.
Für das Team Stöckli Wädenswil lohnte sich dennoch die Attacke. Nach Platz drei gestern sicherten sich Steiner/Bamert heute den zweiten Platz und liegen nun auch in der Gesamtwertung hinter Fischer/Landtwing, nachdem die bislang auf Platz zwei rangierenden Claudia Till und Franz Trattler von Zwillingscraft-Ideal-Mixed viel Zeit verloren.
In der Mixed-Wertung hat die kanadisch-finnische Paarung Rocky Mountain ihren Vorsprung weiter ausbauen können. Alison Sydor und Pia Sundstedt bewältigten die knapp 76 Kilometer von heute in 4:30:02 Stunden und kamen somit mehr als sieben Minuten vor ihren schärfsten Verfolgerinnen Sandra und Peggy Klose von Zwillingscraft-Ideal ins Ziel. Dritte wurden Anna-Sofie und Kristine Norgaard vom Team Cube.
Morgen geht es von Ischgl nach Scuol. Dabei überwindet der Transalp-Tross den zweithöchsten Pass dieses Rennens, das Idjoch mit 2.738 Metern Höhe. Nach dem Aufstieg über einen breiten Schotterweg folgt eine rasante Abfahrt in das Zollfreigebiet Samnaun. Über die Kobleralm nähern sich die Biker auf Wald-Trails der Schweizer Grenzstation. Die letzten 30 Kilometer verlaufen auf gut ausgebauten Radwegen bis ins historische Ortszentrum von Scuol.