Rom (dpa) - Die Antidoping-Kommission des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI) erwartet von Ivan Basso noch weit reichende Aussagen bei der Aufklärung der Dopingaffäre um Eufemiano Fuentes.
«Er wirkt auf mich wie jemand, der noch viel machen und sagen will», erklärte der Chef der CONI-Antidopingkommission, Ettore Torri. Im einem dreistündigen Gespräch hatte der Giro d'Italia-Sieger von 2006 am 10. Mai Torri erneut Rede und Antwort gestanden. «Wir wollten einige seiner Aussagen klären, die im Widerspruch zu den Ermittlungsergebnissen der Operacion Puerto standen», sagte Torri. Neue Namen habe Basso nicht genannt. Sowohl Basso als auch Michele Scarponi hätten jedoch «nützliche Hinweise zur Identifikation eines italienschen Arztes» gegeben, der sie zu Fuentes gebracht habe.
Nach einem Bericht der «La Gazzetta dello Sport» sollen beide Radprofis Torri den Namen des verdächtigten Arztes bereits genannt haben. Wie die «La Repubblica» in Rom berichtet, soll es sich um Luigi Cecchini handeln, mit dem auch schon Jan Ullrich zusammengearbeitet haben soll. Der Name Cecchini war bereits mehrfach bei Dopingermittlungen aufgetaucht.
Das trifft auch auf Alessandro Kalc zu, einem Betreuer, der «Blutbote» genannt wird, und die Blutbeutel von Fuentes den Fahrern zugestellt haben soll. Kalc war ebenfalls vor das CONI geladen und soll sich zu den erdrückenden Beweisen nicht geäußert haben. Seine Anhörung ist auf den 16. Mai vertagt worden.
Sowohl Basso als auch Scarponi hatten zugegeben, dass sich in einigen der im Dopinglabor von Fuentes in Madrid beschlagnahmten Blutbeutel ihr Blut befunden habe. Basso bestritt jedoch Blutdoping durchgeführt zu haben. Er habe es lediglich für die Tour de France 2006 vorbereitet.