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15.10.2000 09:44
Stachurskaja holt Titel bei den Frauen

Die Weissrussin Sinaida Stachurskaja hat im Eisregen von Plouay nach 60 km Alleinfahrt den Weltmeistertitel der Frauen erobert. In einem an ein Ausscheidungsfahren erinnernden Straßenrennen über 127,4 km holte die 29-Jährige am Samstag mit 1:27 Minuten Vorsprung vor der Niederländerin Chantal Beltman den Titel. Auf Rang drei sprintete die Schwedin Madeileine Lindberg vor ihrer Landsmännin Susanne Ljungskog. Das deutsche Team, das ohne die abgereiste Olympiazweite Hanka Kupfernagel (Berlin) und die weiteren Sydney-Fahrerinnen auskommen musste, stand von Beginn an vor einer fast aussichtslosen Aufgabe und brachte keine der sechs Fahrerinnen unter die besten Zehn. Begonnen hatte das Rennen mit einer Schrecksekunde, als schon nach wenigen Metern ein Massensturz das Feld zerriss, nachdem die Engländerin Ceris Gilfillan gegen einen Absperrzaun geprallt war. Als eine der Betroffenen war für die Dritte des Einzelzeitfahrens, Rasa Polikeviciute (Litauen), das Rennen schon nach einer Runde vorbei. Eine gute Runde später war mit ihrer Schwester Jolanta eine weitere Spitzenfahrerin auf regennasser Straße in einen erneuten Sturz verwickelt. Unter anderem waren auch Zeitfahr-Weltmeisterin Mari Holden (USA) und die Deutschen Simone Klewitz (Stuttgart) und Tina Liebig (Gera) betroffen. Holden stieg danach aus, Klewitz und Liebig mussten später ebenfalls wegen Schmerzen passen. Nach der vierten von neun Runden gab auch die Erfurterin Vera Hohlfeld auf. "Auf den vom Regen nassen Abfahrten hatte ich regelrecht Angst", erklärte die Olympia-Vierte von 1996. Das Hauptfeld, in dem nur noch Bettina Schöke (Stuttgart), Judith Arndt (Frankfurt/Oder) und Trixi Worrack (Cottbus) aus dem deutschen Aufbebot mitfuhren, war zu diesem Zeitpunkt bereits stark geschrumpft. Pausenlose Angriffe der Favoritin Jeannie Longo (Frankreich) sorgten dafür, dass weitere Fahrerinnen den Anschluss verloren. Aber im letzten Drittel des Rennens setzte die Weißrussin Sinaida Stachurskaja Akzente, riss erst mit der Französin Elisabeth Chevanne-Brunel aus und liess diese dann auch noch stehen. Rund 60 Kilometer lang zog sie als Solistin einsam ihre Kreise.
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