Frankfurt/M. (rad-net) - BDR-Präsident Rudolf Scharping ist in den ProTour-Rat des Radsport-Weltverbandes berufen worden. „Ich denke, dass man bei der faszinierenden Vielfalt des Radsports auch noch etwas für den Straßenradsport und die Profirennen tun muss. Und ich hoffe, dass ich einen Beitrag leisten kann, um Konflikte zwischen der UCI und bestimmten Veranstalter zu lösen“, sagte Scharping zu seiner Berufung in den „UCI ProTour Council“ (UPTC).
Mit Rudolf Scharping, Fahrersprecher Jens Voigt und Michael Hinz (Upsolut Sports AG/Veranstalter Vattenfall Cyclassics) sind nun drei Deutsche im 13-köpfigen ProTour-Council vertreten. „Das ist für den deutschen Radsport eine Anerkennung und bedeutet auch eine gewisse Stärkung“, so Scharping. Die ProTour umfasst 27 bedeutende Straßenrennen und Etappenfahrten und hat 2005 den Weltcup und die Weltrangliste abgelöst. Bislang zählen mit der Deutschland-Tour und den Vattenfall Cyclassics in Hamburg zwei deutsche Rennen zur ProTour-Serie. Andere Veranstalter hoffen auf den Sprung in die ProTour. „Zunächst mal wollen wir erreichen, die Wertigkeit der Rennen sportlich, organisatorisch und wirtschaftlich zu steigern, um danach schrittweise den Rang zu erhöhen. Das war von Anfang an unsere Strategie, nun können wir die ersten Früchte ernten“, sagt Rudolf Scharping und verweist auf die Höherstufung der deutschen Straßenrennen „Rund um Köln“ (jetzt UCI-Kategorie 1.HC) und „neuseenclassics“ (Leipzig/jetzt UCI-Kategorie 1.1).
Zur Zukunft der ProTour, die von einem Streit zwischen dem Weltverband und den Veranstaltern der drei großen Landesrundfahrten belastet wird, meinte der BDR-Präsident: „Die Grundprinzipien der ProTour sind o.k. Mit Blick auf 2008 muss man fragen, wie man eine international renommierte Serie schaffen kann, die auch den wirtschaftlichen Interessen der Veranstalter gerecht wird.“ Es gelte Möglichkeiten auszuloten, den Konflikt zwischen den großen Rundfahrten und der UCI zu lösen. „Zudem hat Jens Voigt als Fahrersprecher am Rande der WM in Salzburg schon Hinweise gegeben, wie man die Belastung der Fahrer vielleicht reduzieren kann.“ Der BDR-Präsident setzt auf ein Miteinander aller Beteiligten. „Wir müssen alles konstruktiv diskutieren und anpacken. Dazu möchte ich meinen Beitrag leisten.“
Den deutschen Radsport sieht Scharping im Weltverband gut aufgestellt. „BDR-Vizepräsident Fritz Ramseier zählt zum Direktions-Komitee der UCI, wir haben drei Deutsche im ProTour-Council, Jens Voigt als Fahrersprecher, drei große Profiteams, zudem zwei Sportliche Leiter, die ein hohes Ansehen haben. Insgesamt genießen wir in der UCI große Anerkennung - sportlich, organisatorisch und im Kampf gegen Doping. Wir sind gut vorangekommen in den letzten zwei Jahren“, sagte Scharping, der seit März 2005 Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer ist.
UCI ProTour Council (UPTC):
Präsident: Vittorio Adorni (Italien); Koordinator: Alain Rumpf (Frankreich); Mitglieder: Rudolf Scharping, Michael Hinz, Jens Voigt (alle Deutschland), Rocco Cattaneo (Schweiz), Felice Gimondi (Italien), Miguel Indurain (Spanien), Hein Verbruggen (Niederlande), Charly Mottet (Frankreich), Francesco Moser (Italien), Patrick Lefevere (Belgien), Roger Legeay (Frankreich).