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12.10.2006 15:07
BDR: Sickmüller unschuldig an verpasstem Dopingtest

Hamburg (dpa) - Der unter Dopingverdacht stehende deutsche Radcross-Meister Johannes Sickmüller soll an der verpassten Doping-Kontrolle im Mai 2006 unschuldig sein.

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) teilte mit, ein Doping-Kontrolleur der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) habe Sickmüller unter einer falschen Telefonnummer zu erreichen versucht und ihn deshalb nicht angetroffen.

Sickmüller erklärte unterdessen einen freiwilligen Startverzicht in der nächsten Zeit: «Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass ich, wenn auch fälschlicherweise, des Dopings beschuldigt werde. Daher verzichte ich freiwillig nach Rücksprache mit dem Bund Deutscher Radfahrer und dem Stevens Racing Team im Interesse meiner eigenen Person, des Teams und des gesamten Radsports in der nächsten Zeit auf die Teilnahme bei nationalen und internationalen Wettkämpfen, bis die Vorwürfe gegen mich geklärt sind.»

Das Präsidium des BDR hatte beim Bundessportgericht ein Verfahren gegen den 24-Jährigen beantragt. «Ich hoffe, dass sich das nicht zu lange hinziehen wird, sich meine Unschuld schnell beweisen lässt und ich bald wieder Rennen fahren kann», teilte der deutsche Cross-Meister mit.

In einer Erklärung des Verbandes zu dem ungeklärten Test heißt es: «Nach Prüfung aller Unterlagen haben NADA und der BDR feststellen müssen, dass der BDR in seiner der NADA im Februar 2006 übermittelten Liste seiner Kader-Athleten Johannes Sickmüller eine falsche Telefonnummer zugeordnet hatte. Diese fälschlicherweise Sickmüller zugeordnete Telefonnummer gehört in Wirklichkeit dem Mountainbike- Fahrer Karl Platt (Team Rocky Mountain/Osthofen).»

Dennoch bleibt der Dopingverdacht gegen den für das Hamburger Radcross-Profiteam Stevens Racing fahrenden Sportler bestehen. Sickmüller soll vom Hamburger Sportarzt Til Steinmeier mit verbotenen Präparaten versorgt worden sein. Gegen Steinmeier sind mehrere Strafanzeigen gestellt worden. Am Vortag hat die Hamburger Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz Praxisräume, die Privatwohnung und das Auto des Arztes durchsucht.


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