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Stefan Schumacher zählt zu den Medaillen-Anwärtern im Elite-Rennen.
18.09.2006 10:33
Schumacher und Ciolek bei Straßen-WM mit Chancen

Salzburg (dpa) - Die «Jungen Wilden» Stefan Schumacher und Gerald Ciolek wollen die Zeitenwende im Radsport mit Medaillengewinnen dokumentieren. Aber auch die arrivierten Erik Zabel (36) und Andreas Klöden (31) haben sich für die Straßen-WM in Salzburg viel vorgenommen.

Aus deutscher Sicht geben die Titelkämpfe zu einigen Hoffnungen Anlass. «Drei Medaillen sind realistisch», meinte Verbands-Sportdirektor Burkhard Bremer. Die Doping-Affäre Fuentes hat auch in Deutschland neue Zeiten eingeläutet. Der 25-jährige Schumacher vom Team Gerolsteiner, in dieser Saison bereits Gewinner zweier Etappen beim Giro und Gesamtsieger der Benelux- und Polen-Rundfahrt zählt mit dem bei der Vuelta zwei Mal erfolgreichen Zabel im Elite-Rennen über 269,5 Kilometer zum WM-Finale zum Favoritenkreis. Genauso wie einen Tag vorher im U-23-Rennen über 177,2 Kilometer der zukünftige T-Mobile-Profi Ciolek (19) aus Pulheim. Zabel wird im Rennen wie bei Milram von Jan Schaffrath betreut, der Mario Kummer als Teamleiter ablöst.

Im Einzelzeitfahren über 50,8 Kilometer haben der Tour-Dritte Klöden und Sebastian Lang am 21. September das Treppchen im Visier. Der deutsche Meister vom Gerolsteiner-Team aus Erfurt hat sich intensiv im Höhentrainingslager vorbereitet. Klöden (noch T-Mobile) will zum Abschluss der Saison, die ihm am Grünen Tisch nach der bevorstehenden Disqualifikation des unter Dopingverdacht stehenden Floyd Landis das Hochrücken auf Rang zwei der Tour de France bringen dürfte, noch ein i-Tüpfelchen setzen.

Im Kampf gegen die Uhr spekulieren neben Titelverteidiger Michael Rogers (Australien) vor allem der sich nach dem Ablauf seiner Doping-Sperre auf Resozialierungs-Kurs bewegende Schotte David Millar und der Schweizer Fabian Cancellara auf Edelmetall. Auch im Straßenrennen zum WM-Finale ist die Schar der Konkurrenten für die deutschen Radprofis groß: Sowohl Titelverteidiger Tom Boonen (Belgien) als auch Olympiasieger Paolo Bettini (Italien), und die beiden Vuelta- Spitzenfahrer Alexander Winokurow (Kasachstan) und Alejandro Valverde (Spanien) rechnen sich etwas aus.

Schon vor dem Startschuss ging es hoch her: Bettini hatte seinem Team-Kollegen bei Quick-Step, Boonen, ausgerichtet, der WM-Kurs mit zwei Anstiegen pro Runde sei zu schwer für den Belgier. Der Titelverteidiger - am 24. September als Kapitän der belgischen Equipe ausnahmsweise Gegner des kletterfesten Italieners - konterte: Er rechne durchaus erneut mit dem Regenbogen-Trikot. Um das darf sich in den italienischen Farben diesmal auch der Gerolsteiner-Kapitän Davide Rebellin bemühen, der sich 2004 aus Nicht-Nominierungs-Frust noch um eine Starterlaubnis für Argentinien bemüht hatte.

Auch die deutschen Frauen sind in Salzburg für Medaillen gut: Vor allem die in Leipzig lebende Judith Arndt hat sowohl im Straßenrennen (132,9 Kilometer) am 23. September als auch im Zeitfahren (26,1) zwei Tage zuvor Chancen. Nachdem es bei der Weltmeisterin von 2004 im vergangenen Jahr nicht so gelaufen war, spekuliert sie jetzt auf einem ihr entgegen kommenden Kurs auf eine WM-Medaille. Für die sprintstarke Titelverteidigerin Regina Schleicher könnte der Parcours zu anspruchsvoll sein.

Irgendwie passend zum Metier verlief das Vorspiel zur in der Mozart-Stadt ausgerichteten WM mit einem deutlichen Missklang. Die beiden österreichischen U-23-Fahrer Christian Ebener und Markus Eibegger blieben einer routinemäßigen Doping-Kontrolle ohne Angabe von Gründen fern und wurden für die Titelkämpfe suspendiert. Mit guten WM-Ergebnissen wollten sie den Sprung in Profiteams schaffen.


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