Hamburg (dpa) - Die Analyse der Dopingprobe von Floyd Landis hat einen unzulässigen Testosteron/Epitestosteron-Quotienten ergeben - also einen überhöhten Anteil des männlichen Geschlechtshormons Testosteron.
Statt des erlaubten Testosteron-Verhältnisses von maximal 4:1 zu Epitestosteron wurde ein Wert von 11:1 ermittelt. Testosteron gilt als das von Spitzensportlern am häufigsten angewandte anabole Steroid, zumindest in der Phase der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung. Testosteron ist nicht nur ein extrem schnell wirkendes anaboles Steroid, sondern es durchläuft auch sehr schnell den Stoffwechsel und wird dann sofort ausgeschieden.
Das Hormon der männlichen Keimdrüsen, das die sekundären Geschlechtsmerkmale des Mannes bewirkt, wurde 1935 von L. Laqueur aus Stierhoden isoliert. Die Wissenschaftler Butenandt und Ruzicka bestimmten die chemische Konstitution als Steroid. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) setzte Testosteron als verbotene Substanz («anabole Agenten») auf die Dopingliste. Der Nachweis wird über die Bestimmung des Testosteron-Epitestosteron-Quotienten im Urin geführt.