Rom (dpa) - Der siebenfache Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong muss vor Gericht. Der Amerikaner hat sich am 7. März 2006 vor einem römischen Gericht in einem vom Italiener Filippo Simeoni angestrengten Verleumdungsprozess zu verantworten.
Diesen Termin legte der zuständige Richter bei einer Anhörung in Latina südlich von Rom fest. Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen Armstrong und Simeoni ist die Aussage des Italieners im Doping-Prozess gegen den umstrittenen Sportmediziner Michele Ferrari, von dem sich Armstrong seit 1997 betreuen ließ. Simeoni hatte Ferrari 2002 vor Gericht schwer belastet und ausgesagt, der Mediziner habe ihm geraten, leistungsfördernde Substanzen zu nehmen. Armstrong nannte ihn deshalb einen Lügner, woraufhin Simeoni die Verleumdungsklage einreichte. Ferrari war am 1. Oktober 2004 wegen Sportbetrug und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden.
Sportlich war es zwischen den «verfeindeten» Armstrong und Simeoni auf der 18. Etappe der Tour de France 2004 zu einem Duell gekommen. Damals hatte Simeoni versucht, in einer Ausreißergruppe mitzufahren. Der im Gelben Trikot des Spitzenreiters fahrende Armstrong hatte dies verhindert, obwohl für ihn Simeonis Aktion sportlich überhaupt nicht von Interesse war. «Der will den Radsport kaputt machen», hatte der Texaner nach dem Rennen zur Begründung gesagt.