Berlin (dpa) - Im Finale des 94. Berliner Sechstagerennens sorgte ein Sturz auf der Zielgeraden rund 15 Meter vor dem Ende für einen dramatischen Ausgang. Die Schweizer Bruno Risi und Kurt Betschart siegten vor den Titelverteidigern Robert Bartko/Guido Fulst (Potsdam/Berlin).
Für die Schweizer Kombination war es der 36. Sechstage-Erfolg - Weltrekord. Ebenfalls noch in der gleichen Runde kamen die Niederländer Robert Slippens/Danny Stam auf Rang drei, hatten aber 56 Zähler Rückstand.
Entscheidend war die Schlusswertung der letzten Großen Jagd über 60 Minuten, vor der die beiden Spitzenteams nur um einen Punkt auseinander lagen und in der das Duell Risi gegen Bartko entscheiden musste. Ausgangs der Schlusskurve rutschte Bartko mit dem Vorderrad weg und schlitterte dann hinter dem Schweizer als Zweiter über den Zielstrich. Viele der 12 000 Berliner Fans glaubten, eine unfaire Attacke gesehen zu haben, Pfiffe wurden laut. Bartko beruhigte jedoch die Gemüter über Mikrofon: «Das war ein sauberer Spurt, ich habe einen Fahrfehler gemacht, Bruno ist der richtige Sieger.»
An den sechs Tagen waren mehr als 73 000 Zuschauer im Velodrom, mehr kann die moderne Radhalle nicht verkraften. In den weiteren Wettbewerben wurden unter anderem der dreimalige Olympiasieger im Sprint, Jens Fiedler aus Chemnitz, und der deutsche Steher-Meister Stafan Klaare aus Bielefeld verabschiedet. Fiedler stieg in seinem letzten Final-Lauf vorzeitig vom Rad und ließ sein Rennrad an einem von der Decke herunter gelassenen Haken hängen. Danach warf er unter dem Jubel der Fans Helm, Handschuhe und acht Trikots in das Publikum.