Lausanne (rad-net) - Nairo Quintana (Arkéa-Samsic) hat vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Berufung gegen seine nachträgliche Disqualifikation bei der Tour de France eingereicht. Der Kolumbianer wurde vom Weltradsportverband UCI wegen eines positiven Tests auf das verbotene Schmerzmittel Tramodol aus den Ergebnissen der Tour de France gestrichen.
Die UCI hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, dass bei zwei Blutanalysen während der Frankreich-Rundfahrt 2022 Spuren von Tramadol in Quintanas Blut gefunden wurden. Die Verwendung des Schmerzmittels ist seit 2019 von der UCI verboten, steht aber nicht auf der Dopingliste. Verboten ist das Medikament aufgrund seiner Nebenwirkungen, da es es auch Übelkeit und Schwindel verursachen kann.
Quintana wurde nicht suspendiert, sondern aus der Endwertung der Tour de France entfernt und erhielt auch eine Geldstrafe. Der 32-Jährige bestritt, jemals Tramadol verwendet zu haben. «Die Ankündigung der UCI kommt für mich überraschend. Ich bestreite entschieden, dass ich dieses Medikament eingenommen habe. Ich habe Tramadol in meiner gesamten Karriere noch nie verwendet», erklärte Quintana in einer ersten Reaktion.
Urprünglich hatte Quintana einen Start bei der Vuelta a España geplant, sagten diesen aber ab, um sich voll und ganz auf seine Verteidigung vor dem Internationalen Sportgericht zu konzentrieren. Das CAS wird nun ein Gremium unabhängiger Schiedsrichter zusammenstellen, die die Angelegenheit untersuchen werden. Wann ein Urteil gefällt wird, ist noch unklar.