Brügge (rad-net/dpa) - Die deutsche Nationalmannschaft hat Tony Martin zum Ende seiner Karriere einen würdigen Abschluss bereitet. In der Mixed-Staffel, dem letzten Rennen für den 36-Jährigen, holte das Team des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) den Weltmeistertitel.
«Es ist ein Traum, mit WM-Gold zu gehen. Wir haben auf Gold gehofft, jetzt ist der Traum wahr geworden. Nun ist Zeit zu feiern», sagte Martin nach seinem letzten Coup. «Man soll ja immer aufhören, wenn es am schönsten ist. Und ich hätte mir keinen schöneren Tag für den Abschied vorstellen können», fügte Martin an. Lisa Klein ergänzte: «Wir sind alle über das Limit gegangen. Das ist atemberaubend. Das ist so eine Ehre, mit Tony zu fahren. Das ist ein Geschenk für ihn.»
Martin zeigte auf dem flachen Kurs vom Küstenort Knokke-Heist hinein nach Brügge, was ihn auch im Alter von 36 Jahren noch so wertvoll macht. Der Spitzname «Panzerwagen», der sich auf Martins beeindruckende Zeitfahrkünste bezieht, hatte bis zum letzten Profiwettbewerb seine Berechtigung. Denn er, Max Walscheid und Nikias Arndt brachten ihre weiblichen Nationalmannschaftskolleginnen in eine gute Ausgangslage. Nach Nach der ersten Zwischenzeit bei Kilometer 14 lag das deutsche Männer-Trio elf Sekunden hinter Italien, nach 22,5 Kilometern - als die Damen ins Rennen gingen - waren es nur 19 Sekunden Rückstand zu den Italienern.
Und die deutschen Frauen Lisa Brennauer, Lisa Klein und Mieke Kröger, die alle drei als exzellente Zeitfahrerinnen bekannt sind, waren erwartungsgemäß stärker die italienischen Rennfahrerinnen. Den Rückstand wandelten sie schnell in einen Vorsprung von 15 Sekunden um. Allerdings führten die Deutschen an der Zwischenzeit nicht mehr direkt vor Italien, sondern vor der Mannschaft aus den Niederlanden (Annemiek van Vleuten, Ellen van Dijk, Riejanne Markus, Koen Bouwman, Bauke Mollema, Jos van Emden), die ebenfalls einiges an Boden gutgemacht hatte und sich am Ende auch als die größte Konkurrenz für die Deutschen herausstellte. Aber Brennauer & Co. konnten ihr hohes Tempo beibehalten und waren im Ziel nach insgesamt 50:49 Minuten Fahrzeit 16 Sekunden schneller als die Niederlande.
Platz drei belegte Italien (Marta Cavalli, Elena Cecchini, Elisa Longo Borghini, Edoardo Affini, Filippo Ganna, Matteo Sobrero), das gerade einmal fünf Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Schweiz hatte.
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