Grand Colombier (rad-net) - Primož Roglič hat einen souveränen Gesamtsieg bei der Tour de l'Ain (UCI 2.1) eingefahren. Der 30-jährige Slowene ließ auf der Schlussetappe keine Zweifel aufkommen und gewann nach gestern auch das heutige Teilstück.
Die dritte Etappe war eine Art Generalprobe für die Tour de France in rund drei Wochen, denn die letzten 110 Kilometer waren original jene der 15. Etappe der Frankreich-Rundfahrt, die ebenfalls am Grand Colombier enden wird.
Zwölf Fahrer hatten nach rund einer Rennstunde angegriffen, darunter mit Andrea Bagioli (Deceuninck-Quick Step) auch der Sieger der Auftaktetappe. Von der Ausreißergruppe blieben aber schließlich nur Bagioli und Julien Bernard (Trek-Segafredo) übrig. Das Duo arbeitete gut zusammen, aber im Feld machte inzwischen das Team Ineos das Tempo und der Vorsprung der Ausreißer verkleinerte sich stetig und vorm Grand Colombier war ihre Flucht beendet.
Auch am Berg hatte Ineos weiter das Kommando, zunächst mit Gerain Thomas an der Spitze des Feldes, dann übernahm Andrey Amador und schließlich Chris Froome. Während das Feld zusehends kleiner wurde, zeigten sich die Jumbo-Visma-Profis davon jedoch relativ unbeeindruckt und waren mit Roglič, Tom Dumoulin, Steven Kruijswijk und George Bennett immer noch mit vier Mann vorne vertreten.
Nachdem Froome 8,5 Kilometer vor dem Ziel aus der Führung ging, war Jonathan Castroviejo Egan Bernals letzter Helfer. Danach setzte sich Dumoulin an die Spitze und hielt das Tempo weiter hoch.
2,5 Kilometer vor dem Ziel attackierte Richie Porte (Trek-Segafredo). Zwar kam er nicht richtig weg, aber die Gruppe verkleinerte sich weiter und reduzierte auf die Top-Favoriten mit Roglič, Bennett, Bernal, Porte, Nairo Quintana (Arkéa-Samsic) und Guillaume Martin (Cofidis). Porte versuchte es an der Flamme Rouge noch einmal. Er wurde zurückgeholt, woraufhin Bernal angriff. Nur Primož Roglič konnte dem Tour-de-France-Sieger von 2019 folgen und war es schließlich selbst, der auf den letzten steilen Metern noch einmal das Tempo erhöhte und zum Etappensieg fuhr. Bernal kam vier Sekunden später ins Ziel, Quintana wurde mit sechs Sekunden Rückstand Dritter.
Während sich Roglič den Gesamtsieg mit 18 Sekunden Vorsprung auf Bernal sicherte, konnte sich Quintana noch auf den dritten Rang verbessern. Er wies schließlich 28 Sekunden Rückstand auf.