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Maike Hausberger freut sich über ihren WM-Titel. Foto: Oliver Kremer/sports.pixolli.com
15.09.2019 08:26
Para-Cycling: Hausberger und Warias holen WM-Titel im Straßenrennen - Silber für Senska und Brachtendorf

Emmen (rad-net) - Zweimal Gold und zweimal Silber am vierten WM-Tag: Deutschlands Para-Cycler sammeln weiter kräftig Medaillen bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Emmen (Niederlande). Maike Hausberger gewann bei ihrer ersten WM-Teilnahme das Rennen der Klasse C2, Steffen Warias sprintete in der Klasse C3 zu seinem insgesamt dritten WM-Titel. Zudem sorgten Kerstin Brachtendorf (C5) und Pierre Senska (C1) mit Silber für weiteres Edelmetall.

Die Straßenrennen wurden auf einem 7,4 Kilometer langen, fast komplett flachen Rundkurs ausgetragen, bei dem mehrere enge Kurven die größte Schwierigkeit darstellten und zu einigen Stürzen führten.

Die Klassen C1, C2 und C3 der Frauen fuhren ein gemeinsames Rennen über sieben Runden und 51,8 Kilometer. Neben Hausberger startete auch Denise Schindler. Beide konnte alle Attacken mitfahren und waren immer in der ersten Gruppe dabei. Schindler griff einen Kilometer vor dem Ziel an, wurde aber auf der Zielgeraden noch von drei Fahrerinnen überholt und belegte den undankbaren vierten Platz. Hausberger ging die Attacke der weniger stark eingeschränkten Fahrerinnen mit und war die Schnellste ihrer Klasse: «Ich dachte eigentlich, meine Konkurrentinnen würden hinter mir herkommen», erklärte die 24-jährige Triererin. «Irgendwann habe ich mich umgedreht und keine gesehen. Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht. Selbst im Ziel war ich mir noch nicht sicher, ob nicht vielleicht doch noch eine vor mir war, und habe mich gar nicht getraut, mich wirklich zu freuen. Erst, als am Zelt alle auf mich zukamen, war mir klar, dass es geklappt hat.»

Das Rennen der Männer der Klassen C1, C2 und C3 ging über neun Runden und insgesamt 66,6 Kilometer. Hier starteten neben Warias und Senska Matthias Schindler (C3), Michael Teuber und Erich Winkler (beide C1). Es gab mehrere Stürze, doch der Großteil der C3-Fahrer sowie einige Fahrer der Klasse C1 und C2 blieb bis auf die letzte Runde zusammen. Warias hatte im Sprint die Nase vorn und gewann seinen dritten Weltmeistertitel im Straßenrennen nach 2010 und 2013. «Alle drei Jahre», lachte Warias, der 2016 paralympisches Gold holte. «Es war extrem schwer, wegzufahren. Wenn sich eine kleine Gruppe gebildet hat, war ich immer dabei, aber es lief schnell alles wieder zusammen, sobald ein bisschen rausgenommen wurde. In der letzten Runde habe ich versucht, mich gut zu positionieren, und bin dann in einer super Position Richtung Ziel. Das ganze Rennen über hatte ich ein super Gefühl.»

Aus der Klasse C1 waren auf der letzten Runde noch drei Fahrer im Feld, darunter Pierre Senska. Der Spanier Ricardo ten Argiles gewann den Titel, Senska holte sich dahinter den zweiten Platz: «Es war für uns C1-Fahrer ein reines Ausscheidungsfahren. Das kam uns Deutschen entgegen, da wir schon zu den Stärkeren gehören. Ich bin zur Rennhälfte gestürzt und musste eine Menge Kraft investieren, um ins Feld zurückzukommen. Das hat mich am Ende einfach so viel Kraft gekostet, dass ich lieber Silber abgesichert habe, als Ten Argiles hinterherzufahren.» Teuber belegte Rang vier.

Auch die Frauen der Klassen C4 und C5 fuhren ein Straßenrennen über neun Runden. Kerstin Brachtendorf war zu Beginn des Rennens etwas in Schwierigkeiten, kam aber wieder zurück zur Spitze und sprintete schließlich zu Silber, nachdem sie einem Sturz in der Zielkurve auswich. Sarah Storey (Großbritannien) gewann Gold. «Es wurde mehrmals versucht, eine Selektion herbeizuführen, aber es hat nicht funktioniert. Auf der letzten Runde ging das Geschiebe schon früh los. Ich bin einfach nur glücklich über meine erste Silbermedaille und darüber, dass meine Form noch einmal bestätigt habe.»

Im Rennen der Männer der Klassen C4 und C5 über zwölf Runden und 88,8 Kilometer fuhr Tobias Vetter auf den siebten Platz. Tim Kleinwächter und Peter Renner belegten im stark besetzten Rennen der Tandems über 14 Runden und 103,6 Kilometer den zehnten Platz.

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