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Esther Süss und Jennie Stenerhag. Foto: Greg Beadle/Cape Epic/Sportzpics
26.03.2017 14:58
Absa Cape Epic Finale: Sabine Spitz im Sprint zum vierten Etappensieg

Paarl (rad-net) - Mit dem vierten Tageserfolg haben Sabine Spitz und Robyn de Groot (Ascendis Health) in Paarl (Südafrika) das Cape Epic versöhnlich auf dem dritten Gesamtrang beendet. Esther Süss und Jennie Stenerhag feierten den Gesamtsieg, während bei den Herren Nino Schurter und Matthias Stirnemann auf den letzten 84 Kilometern von Elgin nach Paarl nicht mehr in Gefahr gerieten. Manuel Fumic beendete die acht Tage auf mit Cannondale-Teamkollege Henrique Avancini auf Gesamt-Position fünf.

Das «Grande Finale» geriet bei den Damen zu einem Drei-, respektive Sechskampf zwischen den drei prägenden Teams des Cape Epic 2017.

Annie Last und Mariske Strauss (Hansgrohe Cadence-OMX) lagen bereits zurück, kamen aber sechs Kilometer vor dem Ziel wieder zurück. «Da war es klar, dass es wieder zum Sprint kommen würde», erklärte Sabine Spitz (Ascendis Health) im Ziel, «und es ging darum Körner zu sparen.» Vorher hatte man die 45-Jährige oft an der Spitze gesehen, jetzt versuchte sie sich auf das Finale zu konzentrieren.

Das tat sie erfolgreich im Stile eines Routiniers. Annie Last zog den Sprint an, Mariske Strauss dahinter. Doch für die Südafrikanerin war das wohl zu früh. Spitz schien bereits geschlagen, doch sie hatte ihre Kräfte sehr gut eingeteilt. De Groot zog vorbei und auf den letzten Metern jagte Spitz auf dem holprigen Wiesenuntergrund auch noch an Strauss vorbei zum vierten Etappen-Erfolg.

«Das Cape Epic 2017 war ein Wechselbad der Gefühle», bilanzierte Sabine Spitz den dritten Platz (+47:02) in der Gesamtwertung hinter Süss/Stenerhag (31:39:43 Stunden) und Last/Strauss (+35:19). «Vier Etappensiege versus Sturz und zweimal Defektpech. Auch wenn es mit dem angepeilten Gesamtsieg nicht geklappt hat, ist das Fazit positiv.» Mit einer «tollen Partnerin» hätte sie die wichtigsten Etappen, den Prolog und das Finale gewinnen können und sei mit ihr, Robyn de Groot, «durch dick und dünn» gegangen.

Esther Süss und Jennie Stenerhag (Meerendal CBC) ließen auf den letzten 1000 Metern locker und fuhren ihr orangenes Trikot 15 Sekunden hinter den Etappensiegerin gemächlich nach Hause. «Ich bin einfach nur glücklich. Ich denke, die Erfahrung hat es diese Woche ausgemacht», jubelte Süss nach ihrem zweiten Gesamtsieg nach 2012.

Einen zweiten Erfolg feierte Süss auch auf Ibelievinyou.ch, wo sie Geld für ihr Bike gesammelt hatte. Sie hatte realisiert, dass die Ersatzteile ihres eigentlichen Sportgeräts nicht mit denen von Partnerin Jennie Stenerhag zusammenpassten und benötigte so kurzfristig eine Alternative.

Adelheid Morath und Ariane Lüthi (Team Spur) wurden Tages- und Gesamt-Vierte. Die Freiburgerin musste über die gesamten acht Tage sehr viel Unterstützungs- (und Schiebe-)Arbeit für ihre Schweizer Kollegin leisten und war am Ende froh, wenn sie nur den Lenker noch sicher halten konnte. Da war der Spaßfaktor doch etwas geringer als erhofft. Mit 1:10:05 Stunden Rückstand wurde die Formation Vierte.

Herren: Zweiter Etappensieg für Frischknecht/van der Heijden
Die Tagesdritten Nino Schurter und Matthias Stirnemann feierten am Ende einen souveränen, ihre Markengefährten Andri Frischknecht und Michiel van der Heijden (Scott-Sram Young Guns) holten ihren zweiten Etappensieg vor Damiano Ferraro und Fabian Rabensteiner (Trek Selle San Marco). Centurion-Vaude 2 mit Nicola Rohrbach und Daniel Geismayr schafften es nach den 85 Kilometern als Vierte des Tages noch auf den dritten Gesamtrang, Manuel Fumic und Henrique Avancini beendeten das Klassement auf Position fünf.

Andri Frischknecht war es neben Nicola Rohrbach, der mit seiner Tempo-Arbeit an einem Asphalt-Anstieg die sieben Teams starke Spitzengruppe zustande brachte. Er spielte auch in der Schlussphase eine wichtige Rolle und «durfte» dann mit seinem Teamgenossen Michiel van der Heijden zum Etappensieg attackieren. «Wir haben unseren Job gemacht und das Wichtigste war, dass sich Nino und Matthias sicher fühlen konnten, wenn wir mit in der Gruppe waren», erklärte Van der Heijden.

Die angesprochenen Teamkollegen, genauer gesagt: Matthias Stirnemann, hatten nur an den ersten Tagen etwas Probleme das Gesamtpaket Cape Epic zu adaptieren. Doch Stirnemanns Tendenz zeigte nach oben und er geriet nicht mehr in Gefahr abgehängt zu werden.

«Ich bin wirklich glücklich. Wir hatten keine technischen Defekte diese Woche und hatten das stärkste Backup-Team. Wir wollten herkommen, um zu lernen und 2018 nach dem Sieg zu greifen, doch jetzt ist es uns dieses Jahr schon gelungen. Es ist einfach großartig», erklärte Nino Schurter zum Gesamtsieg. Stirnemann hob noch mal die Bedeutung des zweiten Teams hervor: «Ohne die Beiden und unsere tollen Betreuer hätten wir es nicht geschafft.»

Fumic bilanziert «eine tolle Vorstellung»
Manuel Fumic war der beste Deutsche im Endklassement. Für ihn und den Brasilianer Henrique Avancini blieb es nach Rang Acht beim Finale beim fünften Gesamtrang. Nach fünf Tagen in Gelb und drei kritischen Tagen für Avancini zog Manuel Fumic dennoch eine positive Bilanz.

«Wir hatten Höhen und Tiefen, so ist halt das Cape Epic. Wobei die Höhen überwogen haben. So wie wir gefahren sind, war das eine tolle Vorstellung. Ich persönlich habe mich wahnsinnig gut gefühlt und das entscheidende für mich war, dass wir unser Ziel den Prolog zu gewinnen, erreicht haben. Und zwar deutlich», verwies er noch mal auf den Auftakt vor einer Woche in Meerendal, als sie mit über eineinhalb Minuten Vorsprung ins Gelbe Trikot schlüpften.

Auf der letzten Etappe verlor das deutsch-brasilianische Duo am ersten Anstieg den Anschluss. «Es war eigentlich ich, der nicht mitkam weil ich hinter einem anderen Fahrer steckte. Aber wir haben es dann auch nicht mehr versucht hinterher zu fahren», erklärte Fumic, «weil Henrique vorne sowieso nicht hätte mithalten können. Wir wollten einfach nur ins Ziel kommen.» Das taten sie als Tages-Achte und Gesamt-Fünfte, 29:50 Minuten hinter den Siegern.

Sie waren eine Zeit lang mit dem Kolumbianer Hector Paez und dem Südafrikaner Max Knox unterwegs, doch das Kansai Plascon-Team büßte am finalen Tag für die Anstrengungen vom Samstag und fielen zurück. Paez und Knox verloren dadurch ihren dritten Gesamtrang noch an Nicola Rohrbach und Daniel Geismayr (Sui/Aut) vom Ravensburger Team Centurion-Vaude (+19:34).

Deren Teamgenossen Jochen Käß und Markus Kaufmann schlossen das Cape Epic 2017 auf Position neun (1:17:34) ab.

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