Wien (rad-net) - Die Strecke der 67. Auflage der Österreich-Rundfahrt (4. bis 12. Juli 2015) wurde heute vorgestellt. Ein zusätzlicher Tag, ein Mannschaftszeitfahren zum Auftakt auf der Wiener Ringstraße sowie acht weitere Etappen durch alle Bundesländer Österreichs stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Damit ist Österreich-Rundfahrt in diesem Jahr mit neun Renntagen ein Tag länger als bisher und gilt mit ihren insgesamt 1471,3 Kilometern und 19.000 Höhenmetern als eine der schwersten in ihrer Geschichte.
Die Rundfahrt, die erneut als Rennen der HC-Kategorie im UCI-Kalender geführt wird, gestaltet sich im wahrsten Sinne des Wortes als «Tour durch Österreich»: Alle neun Bundesländer werden durchfahren, mit Litschau im Waldviertel die nördlichste Stadt Österreichs, mit Villach eine der südlichsten und mit Mörbisch und Bregenz östliche und westliche Kulturmetropolen. Zudem werden die höchsten Berge des Landes - vom Großglockner über das Kitzbüheler Horn bis hin zum Hahntennjoch - überfahren.
Im Vergleich zu den letzten Jahren wurde die Streckenführung der 67. Auflage stark verändert. Zum ersten Mal in der Geschichte kommt es auf der Wiener Ringstraße, die in diesem ihr 150-jähriges Jubiläum feiert, zu einem 5,3 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren. Danach siedelt der Tourtross nach Mörbisch zum Neusiedler See über, wo auf der Seebühne der große Tour-Etappenauftakt stattfindet. Damit folgen laut dem neuen Streckenkoordinator Roland Pils drei anspruchsvolle Etappen für Sprinter und starke Roulleure, ehe es ins Hochgebirge geht. Die erste Etappe verläuft von Mörbisch nach Scheibbs, dann von Litschau im Waldviertel nach Grieskirchen in Oberösterreich und am 7. Juli geht es von Windischgarsten nach Judendorf/Straßengel.
Die vierte Etappe am 8. Juli führt von Stift Rein/Gratwein zum Hausberg der Villacher, dem 16,5 Kilometer langen Dobratsch. Nach einer Seenetappe vom Faaker See nach Matrei in Osttirol wartet eine der schwersten Etappen der Rundfahrtsgeschichte auf die Profis: Von Lienz führt die Königsetappe über den Iselsberg und Großglockner auf das Kitzbüheler Horn. Am vorletzten Tag der Tour warten 139 flache Kilometer von Kitzbühel nach Innsbruck, ehe am Finaltag von Innsbruck nach Bregenz mit dem 14 Kilometer langen und bis zu 15 Prozent steilen Hahntennjoch ein letzter Scharfrichter aufzeigt.
«Der Gesamtsieger muss ein kompletter Rennfahrer sein, mit einer starken Mannschaft im Hintergrund. Aber auch Etappenjäger, Sprinter, Ausreißer und Allrounder kommen bei dem Profil auf ihre Kosten. Die Tour 2015 bietet jedem Fahrertyp Möglichkeiten. Einige Etappen sind prädestiniert für Ausreißergruppen und könnten sehr guten Bergfahrern die entscheidenden Sekunden im Kampf um das Gelbe Trikot bringen. Nach der Dobratsch-Etappe wird natürlich zwei Tage später die Glockner-Etappe mit der Bergankunft Kitzbüheler Horn eine weitere Standortbestimmung für die Gesamtklassement-Fahrer. Mit Spannung erwarten wir die letzte Etappe von Innsbruck nach Bregenz mit dem langen Hahntenjoch und dem Hochtannberg. Diese Abschlussetappe kann durchaus noch einen Umsturz im Klassement herbeiführen», so Pils.
Vieles ist neu unter Tourdirektor Wolfgang Weiss, der jede künftige Tour unter ein bestimmtes Motto stellen will: «Sport ist auch Kultur und gerade die Rundfahrt spiegelt die schönsten Seiten unseres Landes wider. Deshalb haben wir uns heuer für das Tour-Motto 'Kultur-Landschaft-Leidenschaft' entschieden. Was die Kultur betrifft, wollen wir auf 150 Jahre Ringstraße, 650 Jahre Steffl, die Festspiele in Mörbisch und Bregenz sowie Erl und die vielen Schlösser und Burgen, die wir passieren, aufmerksam machen. Wir sind zu Gast bei der Niederösterreichischen Landesausstellung in Scheibbs und seit Jahrzehnten wieder im Waldviertel, dem nördlichsten Punkt der Tour. Das Wald- und danach das Mühlviertel bilden ein Highlight dieser Rundfahrt. Somit durchqueren wir weiter die schönsten Landschaften, vom Neusiedler See bis zum Bodensee, die Großglockner Hochalpenstraße, die Villacher Alpenstraße, das Hahntennjoch und Kitzbüheler Horn, die Thermenregion Oberösterreich, den Nationalpark Phyrn Priel und das Grazer Umland mit dem Stift Rein sowie viele weitere schönen Täler und Regionen», präsentiert Weiß stolz die Highlights am Streckenrand.
Die Österreich-Rundfahrt steht aber nicht nur für Spitzensport und auf höchstem Niveau, sie soll vor allem auch die rot-weiß-roten Stars von morgen hervorbringen - deshalb der Leitspruch «Creating Heroes». «Die Österreich-Rundfahrt ist eine der traditionsreichsten Sportveranstaltungen Österreichs und zählt im europäischen Radsportkalender zu einer der wichtigsten Rundfahrten. In den letzten 20 Jahren wurden bei uns viele Radprofis entdeckt, die kurze Zeit später den Sprung ganz nach oben geschafft haben. Als bestes Beispiel gilt der zweifache Ö-Tour-Sieger und spätere Tour de France-Triumphator Cadel Evans. Nicht zu vergessen unsere Österreicher Riccardo Zoidl, Patrick Konrad und Thomas Rohregger, die nach ihren Ö-Tour-Erfolgen den Sprung in World Tour-Teams geschafft haben», so Wolfgang Weiss.