Chur (rad-net) - Der dreifache Cross-Country-Weltmeister Nino Schurter wird 2014 für das WorldTour-Team Orica-GreenEdge Straßenrennen bestreiten. Auf dem Rennplan des Schweizers stehen seine Heimrennen Tour de Romandie und Tour de Suisse.
Lange hat es gedauert, ehe es grünes Licht für den Wunsch von Nino Schurter, einmal ins Metier der Straßenprofis reinzuschnuppern, gab. Das Team Orica-GreenEdge, das wie Schurters MTB-Team Scott-Odlo auf Scott-Bikes unterwegs ist, hat zwar früh das Okay gegeben, doch eigentlich erlaubt das Regularium des Radsport-Weltverbands UCI einem Rennfahrer nicht, in zwei Profi-Teams gleichzeitig unter Vertrag zu stehen..
Jetzt haben aber UCI und der Schweizer Verband Swiss Cycling eine Genehmigung für Schurter erteilt und dem Mountainbiker damit die Chance eröffnet bei den beiden großen Rundfahrten in seinem Heimatland, der Tour de Romandie und der Tour de Suisse, an den Start zu gehen. Schurter will seinen Einsatz auf diese beiden Etappenfahrten begrenzen. «Die Tour de Suisse einmal zu fahren war immer ein Traum von mir. Mein Herz ist beim Mountainbiken und es wird auch dort bleiben. Aber wenn ich jemals ein großes Etappenrennen auf der Straße fahren will, dann ist die Saison 2014 der perfekte Zeitpunkt dafür», wird Schurter in einer Pressemitteilung seines MTB-Teams zitiert.
Auf den zweiten Weltcup in Cairns in Australien muss Schurter verzichten. Die Tour de Romandie vom 29. April bis 4. Mai beginnt nur wenige Tage danach. Und auch die Europameisterschaft in St. Wendel vom 5. bis 8. Juni wird Schurter zugunsten der Vorbereitung auf die Tour de Suisse vom 14. bis 22. Juni auslassen.
Was der 28-jährige Nino Schurter bei den beiden hochkarätigen Rundfahrten erreichen kann, steht indes auf einem anderen Papier. Darüber ist er sich selber nicht im Klaren: «Wenn ich erfolgreich bin, geht die Post ab. Wenn nicht, dann muss ich mit einem Verriss rechnen», meinte Schurter schon im September mit Blick auf die Reaktionen in der medialen Öffentlichkeit.
Zwei, die schon komplett den Weg vom Mountainbike ins Straßen-Profilager gegangen sind, sind gespannt auf Schurters Auftritte. Der Däne Jakob Fuglsang und Fredrik Kessiakoff aus Schweden, beide für das WorldTour-Team Astana unterwegs, trauen ihm zwar viel zu, glauben aber, dass der Eidgenosse die Erfahrung fehlt für den schnellen Erfolg. «Wir sind vor der WM 2007 beide den Grand Prix Tell auf der Straße gefahren. Wenn er seither nicht mehr Erfahrung auf der Straße gesammelt hat, dann wird es sehr hart für ihn. Nicht, dass er es nicht kann, aber es wird hart. Die Tour de Suisse ist kein Sonntagsspaziergang im Park», so Fuglsang gegenüber «rad-net». Der ein Jahr ältere Tour-de-France-Siebte 2013 hat Schurter 2007 bei der U23-WM der Mountainbiker geschlagen und den Titel geholt.