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02.07.1998 10:53
Armstrong gewinnt 33. RLP-Rundfahrt
Ein Champion ist zurück: Lance Armstrong, 1993 Sraßenweltmeister der Profis, gewann die 33. Auflage der Internationalen Rheinland-Pfalz-Rundfahrt vor dem Italiener Mariano Piccoli und Steffen Kjaergaard aus Norwegen. Auf dem ersten Teilstück der sechsten Etappe startete der 26jährige Amerikaner zum Generalangriff und erkämpfte sich das gelbe Trikot des Spitzenreiters, das er bis zum Endziel in Bad-Neuenahr erfolgreich verteidigen konnte. Für Armstrong war die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt nach der Tour de Luxemburg und der Vuelta a Catalan erst das dritte Etappenrennen nach überstandener Krebserkrankung. "Ich bin geheilt und möchte wieder erfolgreich radfahren, aber wichtiger als die Triumphe im Rennsattel ist mir der Sieg über das Leben" philosophierte Armstrong. "Er ist unser Kopf, er lenkt und dirigiert das Team" erklärte Mannschaftskollege Sven Teutenberg der mit seinen guten Leistungen in der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt seine Tour-Nominierung rechtfertigte.
Bei der Pfalz-Tour ging in diesem Jahr ein Feld an den Start, wie man es in drei Jahrzehnten noch nicht erlebt hatte. Und die Befürchtungen, die großen Stars würden sich im Feld nur verstecken, um sich einzurollen, bewahrheiteten sich nicht. Ob Armstrong, Leblanc oder der Supersprinter Minali, sie alle ließen ihr Können aufblitzen. Für Leblanc war die Rundfahrt Gelegenheit neues Material zu testen. Fast täglich präsentierte er in irgendwelche Neuerungen. An den Steigungen war der Franzose der Stärkste, wuchtete sich mit voller Kraft die Berge hinauf. Oben angekommen, ließ er jedoch meist wieder locker und die Verfolger herankommen.
Die Italiener, in diesem Jahr waren vier Sportgruppen am Start, diktierten die erste Hälfte der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt. Vier Etappensiege gingen an die Azzuris, täglichfand das gelbe Trikot einen neuen Träger. Erst am vierten Tag setzte sich der Norweger Holestol durch, zwei Tage später ließ sich sein Landsmann Kjaergaard feiern der mit seinem Team Chicky World eine Bereicherung für die Rundfahrt waren zumal Torsten Schmidt auch noch einen Etappensieg landen konnte.
Bester Deutscher im Feld war am Ende der Berliner Jens Voigt als Achter, der mit seinem Gan-Team Akzente setzte, sich aber gegen die starken Männer vom US-Postal Team oder die Italiener nicht behaupten konnte. Von den deutschenGS-II-Teams setzte sich das Team Gerolsteiner am besten in Szene. Sie feierten mit Sascha Henrix und Andreas Kappes auf der Königsetappe einen Doppelsieg und konnten beide Fahrer unter den besten 15 platzieren. Gesundheitlich angeschlagen, Danilo Hondo mußte wegen einer Erkältung vorzeitig aufgeben und der lange verlätzte Jörn Reuß hat noch nicht zur alten Form zurückgefunden, konnten die Agro Adler aus Brandenburg die Erwartungen nicht so erfüllen, wie sie es selbst gern getan hätten. Stephan Gottschling belegte immerhin noch den zehnten Rang. Die deutsche Nationalmannschaft tat sich schwer im Feld der großen Namen, doch Trainer Peter Weibel hat sie alle ins Ziel gebracht. Und Friedensfahrtsieger Uwe Ampler hatte eine zu schwache Mannschaft im Rücken, um weiter vorn zu landen. Er mußte sich mit dem 40. Platz begnügen.
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