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31.05.2001 15:28
Kunstrad Junioren dominieren J-EM in Liberec

Die Goldbilanz der Kunstradsportler des Jahres 2001 bleibt wie in den Jahren 1999 und 2000 bei der Junioren-Europameisterschaft makellos. Auch wenn die Konkurrenz aus Österreich, Schweiz, Frankreich und die Gastgeber Tschechien teilweise aufholen konnten, an den deutschen Radakrobaten führt in der Titelentscheidung kein Weg vorbei. Fünfmal erklang die deutsche Nationalhymne zu Ehren der deutschen Sportlerinnen und Sportler. Claudia Wieland wer sonst Die erste Entscheidung fiel im 1er Kunstrad der Juniorinnen. Claudia Wieland (Öhringen) war als Favoritin und Titelverteidigerin nach Liberec gereist. Sie brachte ihre Schwierigkeit am Besten auf das Parkett, denn die Konkurrenz hatte teilweise Probleme. Aber der Reihe nach. Laurent Guyonnet (Frankreich) sollte die Überraschung werden. Gut der Vortrag und nur 9,20 Punkte Abzug , damit sollte sie den weitesten Sprung nach oben machen. Ihre Landsmännin Verena Spiegel hatte auch nicht ihren besten Tag und so hatte die Französin schon Bronze sicher, denn nur noch die beiden Deutschen hatten zu fahren. Corinna Hein (Obersasbach) war bei ihrem ersten EM-Start sehr nervös. Kraftvoll wie an der Dm trug sie ihren Vortrag vor. Den Sattellenkerstand rückwärts lies sie aus, beim Kehrlenkersitzsteiger musste sie zu Boden. 301,99 Punkte notierten die Kampfrichter. Die Französin war somit schon Vizemeister. Dann der Auftritt der Titelverteidigerin. Claudia Wieland lies nichts anbrennen. Souverän und sicher ihr Vortrag. 315,85 Punkte zeugen von einem deutlichen und überlegenen Sieg. Groß war daher auch der Jubel. Felix und Jona Niederberger Souverän Die nächste Entscheidung stand bei 2er Kunstrad Junioren an. Nur sechs Paare stellten sich dem Kampfgericht. Haushoher Favorit: Felix und Jonas Niederberger (Nattheim). Thomas Gruna und Jan Krivanek (CZE) waren als erste dran und fuhren gekonnt ihr Programm durch und holten mit 265,06 Punkten die Vizemeisterschaft. Zuvor hatten Christian und Thomas Fäh (Schweiz) mit 263,01 Punkten die Bronzemedaille erkämpft. Die Mitfavoriten Andreas und Matthias Fritsch (Österreich) musste einige Stürze in Kauf nehmen und musste mit 263,04 Punkten und dem undankbaren 4. Platz vorlieb nehmen. Wie an der Junioren-DM war der Vortrag von Felix und Jonas Niederberger sehr gut- 309,63 Punkte sprechen eine deutliche Sprache, denn der Vorsprung auf Platz 2 betrug rd. 44 Punkte. Entsprechend groß war der Beifall für die beiden 2Schwaben“ und groß der Jubel im Nattheimer Lager. RMSV Aach unangefochten Am Samstagmorgen dann die nächste Goldmedaille im 4er Kunstrad der Juniorinnen. Im 4er Kunstrad, der jüngsten EM-Disziplin, waren für Deutschland Jasmin Auer, Sarah Gielen, Regina Neubrand und Kerstin Weber vom RMSV Aach. Insgesamt sieben 4er Teams wollten Europameister werde. Frankreich, Ungarn und die Slovakei waren die krassen Außenseiter, denn nur die Teams aus Österreich, Schweiz, Deutschland und die Slovakei kamen für den Sieg in Frage. Haushoher Favorit war das Quartett vom RMSV Aach, da die Schwierigkeitspunktzahl um ca. 20 Punkte höher lag, als die der Konkurrenz. Die Tschechinnen legten als erste der Medaillenanwärter mit einer sehr guten Kür eine gute Punktzahl vom 286,40 Punkten vor. Danach folgte die Austria-Vertretung aus Hohenems. Ihr Vortrag war nicht so gelungen wie der der Gastgeber. Daher notierten die Kampfrichter nur 284,50 Punkte. Die Schweizerinnen aus Luzern, die sich im letzten Jahr durch einen Patzer und mit großer Nervosität um die Silbermedaille brachten, hatten in diesem Jahr mehr Glück. Trotz eines sehr nervösen Vortrages und vier Bodenberührungen hatten sie am Ende 309,20 Punkte aufzuweisen. Dann der Start der Favoritinnen. Jasmin, Sarah, Regina und Kerstin waren voll konzentriert. Sie wussten: ohne Patzer durchfahren und der Titel würde ihnen gehören. Nach dem Losruf folgte jedoch eine Schrecksekunde für die Trainer und die mitgereisten Fans. Bei der 4er Stirnreihe Drehung wackelte es kräftig. Doch die Übung stand. "Schon bei der ersten Übung sah ich, dass es nicht perfekt laufen würde, wie an der Junioren-DM", so eine mitgereiste Mutter. Sehr nervös setzten sie ihr Programm fort. Beim 4er Innenring Steiger rückwärts leisteten sie sich einen Sturz. Der Rest des Programms wurde ohne weitere Probleme gemeistert. Am Ende der sechsminütigen Kür fiel der Trainerin Katja Gaißer ein schwerer Stein vom Herzen. Groß der Jubel im Lager der kurzfristig angereisten Aacher Fans, von deren Anwesenheit die Sportlerinnen erst nach dem Wettkampf erfuhren, denn der neue Europameister im 4er Kunstrad mit 327,58 Punkten hieß RMSV Aach vor der Schweiz, Tschechien und Österreich. Als Lohn dieser kontinuierlichen Trainingsarbeit durften sich die vier Aacher Mädchen eine Woche nach dem Gewinn des Deutschen Meistertitels in Liberec das Trikot des Europameisters überstreifen und die EM-Goldmedaille umhängen lassen. Für die Aacher Hallenradsportler ein weiterer Titel in ihrer umfangreichen Titelsammlung. Tailfinger Doppelsieg Sven Schairer oder Daniel Schumacher (Tailfingen) , so sollte der Europameister im 1er Kunstrad der Junioren heißen, denn außer diesen beiden kam nach den bisherigen Leistungen kein weiterer Junior in Frage. Erich Malik und Rafale Ackermann (Schweiz) und Oliver Giroudon (Frankreich) ´hatten bereits gute Punktzahlen vorgelegt und blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Ludvik Pisek (CZE) fuhr bei seinem „Heimstart“ sehr gut und gewann mit 301,60 Punkten die Bronzemedaille. Dann die Tailfinger Inszenierung. Daniel Schumacher musste als erster dran. Bei der ersten Übung der Lenkerstand 8 musste er in der zweiten Hälfte der 8 zu Boden. 50 % Abwertung und 2 Punkte für den Sturz musste er sich anrechnen lassen. Danach lief der Rest des Programms wie im Training. 316,43 Punkte notierten die Kampfrichter. War das Silber oder gar Gold? Sven Schairer war nun dran. Auch er hatte bei der Lenkerstand 8 Probleme und musste zu Boden. Gleiche Abwertung wie bei Schumacher. Doch schwerer wiegte, dass er den Maute-Sprung ausließ. Damit weitere 8 Punkte Abzug. Den Rest der Übungen spulte er ohne nennenswerte Fehler ab. Die Frage nach dem Ende des Programms war? Würde es für den Titel reichen? 313,77 Punkte, somit errang Sven Schairer die Silbermedaille und Daniel Schumacher heißt der neue Junioren-Europameister. Ingelfinger/Knaack Titel erfolgreich verteidigt Die letzte Kunstrad-Entscheidung dann im 2er Kunstrad der Juniorinnen. Auch in dieser Disziplin waren nur 7 Paare am Start. Die Titelverteidiger Carolin Ingelfinger und Katja Knaack (Erlenbach) waren die Favoriten. Dieser wurden sie auch gerecht. Bei der 2-fachen Lenkerdrehung eine kurze Schrecksekunde, denn beide musste zu Boden. doch die beiden fingen sich sofort wieder und setzten ihr Programm ohne weitere nennenswerte Abzüge fort. Mit 300,07 Punkten wurden sie überlegen Junioren-Europameister. Andrea Petrickova und Iva Valesova (CZE) mit 278,63 Punkten und Rahel Büchli und Michaela Weber (Schweiz) mit 267,89 Punkten hatten dieser Leistung nichts entgegenzusetzen. Damit setzten die beiden aus Erlenbach den glanzvollen Schlusspunkt für die bundesdeutschen Hallenradsportler/-innen an den Junioren-Europameisterschaften 2001.
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