Vier Monate nach dem Weltmeistertitel im Zeitfahren soll nun ein weiterer Titel her. Die Bilanz spricht dabei für die Ausnahme-Radsportlerin aus Werder. Bevor sie im vergangenen Jahr in Belgien nach mehreren Stürzen nur fünfte geworden war, hatte sie 2000, 2001 und 2005 WM-Gold geholt und 2002, 2003 und 2006 die Silbermedaille. Ihre Sammlung der Cross-Medaillen komplettierte sie 2004 mit Bronze. Nun hofft sie auf ein weiteres gutes Rennen: „Ich hoffe, dass ich die Form der letzten Weltcups noch habe - und am besten auch eine Portion Glück.“

Neben Kupfernagel stehen noch Stephanie Pohl, Birgit Hollmann und Susanne Juranek im Aufgebot des BDR. Insbesondere Pohl könnte in Treviso für einen weiteren Spitzenplatz gut sein. Am Wochenende fuhr die 20-Jährige vom BRC Zugvogel Berlin beim Weltcup in Hoogerheide vor der ehemaligen Weltmeisterin Daphny van den Brand auf Platz vier.

Auch in der U23 liegen die Medaillen im Gelände von Treviso in Reichweite. Philipp Walsleben fehlt nach dem Anbruch seines Schlüsselbeins zu Weihnachten zwar noch Rennpraxis, in Hoogerheide deutete er mit Platz vier aber bereits an, wieder in Reichweite der Weltspitze zu fahren. Spätestens seit seinem Weltcup-Sieg am 8. Dezember in Mailand ist dem 20-Jährigen vom RC Kleinmachnow fast alles zuzutrauen, auch wenn der Belgier Niels Albert in Italien kaum zu schlagen sein wird.

Für einen weiteren Spitzenplatz hat sich in diesem Winter vor allem Paul Voß empfohlen. Der 21-Jährige, bei den Weltcups in Lievin, Hofstade und Mailand jeweils Dritter, gehört ebenfalls zu den Top-Favoriten auf eine Medaille. „Alles zwischen Platz zwei und zehn ist möglich“, sagt Bundestrainer Moster. Komplettiert wird das Aufgebot des BDR in der U23 durch den Deutschen Meister Marcel Meisen und die Hamburger Olae Quast und Yannick-Johannes Tiedt vom Harvestehuder RSV.

In der Juniorenklasse vertreten Josef Rauber, Max Walsleben, Michael Schweizer und Toni Bretschneider die Farben des BDR, dürften aber insgesamt eher als Außenseiter in die WM-Rennen gehen. Das gleiche gilt für die Männer. Angeführt vom Deutschen Meister Malte Urban starten René Birkenfeld, Johannes Sickmüller und Finn Heitmann in Treviso.

Für besondere Motivation im deutschen Lager dürfte bereits am Donnerstagabend die Meldung gesorgt haben, dass die Querfeldein-Weltmeisterschaften 2011 erneut im St. Wendel stattfinden. Für die deutschen Akteure waren die Heimrennen zuletzt immer extrem erfolgreich. In Deutschland fanden die Querfeldein-Weltmeisterschaften zuletzt 1985 und 1997 jeweils in München sowie 2005 in St. Wendel statt. 1985 gewann Klaus-Peter Thaler das Rennen bei den Profis, Mike Kluge wurde damals Weltmeister der Amateure. 1997 wurde Steffen Weigold Bronzemedaillengewinner bei den Junioren. 2005 hatten die deutschen Frauen mit Hanka Kupfernagel und Sabine Spitz einen Doppelsieg gefeiert. Kupfernagel feierte damit in St. Wendel bereits ihren dritten WM-Titel im Gelände.

Die Titelkämpfe in Treviso beginnen morgen um 11 Uhr mit dem Rennen der Junioren, um 14.30 startet die U23. Am Sonntag gehen um 11 Uhr die Frauen auf die Strecke. Die Elite folgt um 14.30 Uhr. Der Sender Eurosport bringt am Montag ab 9 Uhr eine einstündige Zusammenfassung der Rennen.

Das BDR-Aufgebot in der Übersicht:

Delegationsleiter:
Udo Sprenger (BDR-Vizepräsident)

Trainer:
Patrick Moster (Bundestrainer Cross)
Peter Schaupp (MTB-Trainer Nachwuchs)

Männer Elite:
Malte Urban (RC Endspurt Herford) 
René Birkenfeld (Harvestehuder RSV v. 1909)
Finn Heitmann (RC Endspurt Herford)
Johannes Sickmüller (Harvestehuder RSV v. 1909)

Frauen:
Hanka Kupfernagel (World Sports Star - Focus)
Stephanie Pohl (BRC Zugvogel Berlin)
Birgit Hollmann (RC Kleinmachnow)
Susanne Juranek (RSC Oldenburg).

Männer U23:
Philipp Walsleben (Team Palmans-Cras)
Paul Voß (Team 3C-Gruppe)
Ole Quast (Harvestehuder RSV v. 1909)
Marcel Meisen (RSC Stolberg)
Yannick Johannes Tiedt (Harvestehuder RSV v. 1909)

Junioren:
Josef Rauber (RSC St. Wendel)
Max Walsleben (RC Kleinmachnow)
Michael Schweizer (RU Wangen)
Toni Bretschneider (ESV Lok Zwickau)