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Ist wieder dabei: Ivonne Kraft. Archiv-Foto: rad-net
22.06.2007 09:02
Mountainbike: Weltcup-Tross in Kanada

Mont Sainte Anne (rad-net) - Morgen startet der Weltcup-Tross im kanadischen Mont Sainte Anne in die vierte Station der Saison. Sabine Spitze geht das Rennen dabei ohne spezielle Vorbereitung an. Dennoch will Spitz erneut unter die Top-Fünf. Manuel Fumic hat sich für das Männer-Rennen die Top-Ten vorgenommen.

Die Termine der kanadischen Weltcup-Rennen zwingen die Sportler dabei zu einem Balanceakt. Für die Stabilisierung der Form in Richtung Weltmeisterschaft Anfang September bleibt praktisch keine Zeit, Mitte Juli kommt bereits die Europameisterschaft. Sabine Spitz hat deshalb die beiden kanadischen Weltcups in Mont Sainte Anne am Samstag (17 Uhr MESZ) und St. Felicien acht Tage später "nicht ganz so im Focus", wie sie es selber ausdrückt. Trotzdem will sie ihre Position im Gesamtweltcup verteidigen. "Es ist schon eine gewisse Unsicherheit da, weil es schwierig ist die Form zu stabilisieren und gleichzeitig konkurrenzfähig zu bleiben", bekennt die Südbadenerin. In Abwesenheit von Olympiasiegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjå gilt Marie-Hélène Premont als Favoritin auf den Sieg. Sie lebt nur zehn Minuten von der Rennstrecke in Sichtweite des St. Lorenzstroms entfernt und konnte schon in den vergangenen beiden Jahren jeweils als Erste über die Ziellinie gehen.

Nina Göhl hat ihr enttäuschendes Resultat vom vergangenen Weltcup in der Schweiz laut eigenem Bekunden analysiert und ist deshalb guter Dinge. "Im Training habe ich Werte produziert wie noch nie. Ich habe ein sehr gutes Gefühl", meint die 23-Jährige, die 2006 in Schottland einen Weltcup gewann.

Was Ivonne Kraft zu leisten vermag, lässt sich schwer ausrechnen. Die 36-Jährige wirkt nach ihrem positiven Dopingtest psychisch angeschlagen. "Ich habe mir nichts zu schulden kommen lassen und hoffe, das Sportgericht entscheidet schnell," sagt Kraft, die in der Weltcup-Gesamtwertung auf Platz Zwölf liegt. Ihre Erklärung für den positiven Befund auf das Asthma-Mittel Fenoterol ist ein Asthma-Spray ihrer Mutter, das die im Wohnmobil nicht geöffnet bekam und deshalb heftig auf den Tisch klopfte. Dadurch sei eine hohe Dosis entwichen, von der sie, Ivonne Kraft, was abbekommen habe. Ein Zeuge bestätigt zumindest diesen Vorfall.

Die deutschen Männer wollen in ihrem Rennen (20 Uhr MESZ) endlich wieder bessere Zeiten sehen. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Manuel Fumic. Der U23-Weltmeister von 2004 hat vor zwei Wochen in Champéry wieder in die Erfolgsspur zurück gefunden und hat sich mit Rang 15 in der erweiterten Weltspitze zurück gemeldet. Jetzt hat sich der Schwabe die Top-Ten ins Visier genommen. "Ich fühle mich prima und will Schritt für Schritt nach vorne kommen", sagt Manuel Fumic. Die aktuelle Weltcup-Saison hat noch keinen Deutschen unter den besten Zehn gesehen. Manuel Fumic kommt mit der technisch komplizierten Strecke bestens zurecht. Wenn er ohne Defekt und Sturz durchkommt, müsste er sein Ziel umsetzen können.

Auch von Wolfram Kurschat darf man einiges erwarten. Der Pfälzer geht von Startplatz 30 ins Rennen und besitzt damit erstmals eine Ausgangsposition, die ihm die Chance gibt unter die besten 15 vorzudringen. Genau das ist seine Zielgröße. "Warum sollte es schlecht laufen. Ich bin körperlich gut drauf", meint Kurschat. Wichtig sei, sich keinen Defekt einzuhandeln. Karl Platt könnte, eine Woche nach seinem Sieg bei der Trans-Germany für eine Überraschung gut sein. Unter den besten 20 darf man den Pfälzer durchaus erwarten.

Der Deutsche Meister Moritz Milatz steckt in einer Krise und wirkt derzeit ratlos. Sein Minimalziel ist es, das Rennen zu beenden. Für den Sieg an der vierten Weltcup-Station kommen in erster Linie der Schweizer Christoph Sauser, der 2005 und 2006 an der kanadischen Ostküste gewann, und Weltmeister Julien Absalon in Frage. Am Sonntag kämpft Markus Klausmann außerdem im Downhill-Rennen (20 Uhr MESZ) um die Wiederholung seines achten Platzes vom Weltcup in Champéry. Sein Teamkollege Johannes Fischbach bestreitet das Four-Cross-Rennen (Mo, 1Uhr MESZ). Er strebt das Halbfinale an und damit auch einen Platz unter den besten Acht. Erhard Goller

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