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In einem Video der spanischen Polizei wird eine Hausdurchsuchung gezeigt.
27.05.2006 14:20
Haftbefehle gegen Verdächtige im Dopingskandal

Madrid (dpa) - Im Zusammenhang mit dem großen Radsport-Dopingskandal in Spanien ist gegen die beiden Hauptverdächtigen Haftbefehl erlassen worden.

Wie der Rundfunk berichtete, wurde der Arzt Eufemiano Fuentes noch in der Nacht zum 27. Mai in ein Gefängnis außerhalb Madrids gebracht. Der mitbeschuldigte Mediziner und Laborchef José Luis Merino wurde dagegen nach Zahlung einer Kaution von 120 000 Euro auf freien Fuß gesetzt. Falls Fuentes die selbe Summe aufbringt, kommt er ebenfalls unter Auflagen frei.

Der zuständige Richter hatte die beiden Mediziner sowie zwei weitere Verdächtige mehr als sechs Stunden lang vernommen. Sie alle bestritten die Vorwürfe, verlautete aus Justizkreisen. Der Richter ordnete zudem an, dass die vier Spanien nicht verlassen dürfen und sich alle zwei Wochen bei Gericht melden müssen. Sie waren am 23. Mai festgenommen worden. Der Direktor des in den Skandal um präparierte Blutkonserven verwickelten Liberty-Radteams, Manolo Saiz, war nach seiner Festnahme von der Polizei verhört und anschließend wieder freigelassen worden. Er muss aber auch noch vor dem Richter aussagen.

Die Ermittler hatten bei der größten Doping-Razzia in Spanien ein Madrider Speziallabor ausgehoben, das Radprofis in großem Stil mit präparierten Blutkonserven versorgt haben soll. Die Verdächtigen sollen Radprofis in einem Labor Blut abgenommen, dieses mit roten Blutkörperchen angereichert und den Sportlern vor wichtigen Rennen injiziert haben. Die Polizei stellte bei Hausdurchsuchungen rund 200 Beutel mit Blutkonserven und ein umfangreiches Arsenal an Dopingmitteln jeder Art sicher.

Die Konserven trugen Codes, mit denen die Polizei hofft, viele der Radprofis identifizieren zu können, für die das Blut bestimmt war. Allerdings sei es äußerst schwierig, diese Codes zu entziffern, berichtete die Presse am Samstag unter Berufung auf Ermittlerkreise. Der Mediziner Fuentes habe sämtliche Daten im Kopf. Vermutlich könne deshalb nur ein Bruchteil der etwa 200 Sportler identifiziert werden, die mit dem Skandal in Verbindung gebracht werden könnten.


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