Kleinmachnow (rad-net) - Die zweimalige Cross-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel aus Werder macht aus ihren Ambitionen für die Deutschen Titelkämpfe am kommenden Wochenende in Kleinmachnow keinen Hehl. „Ich will am Samstag vor eigenem Publikum meinem Titel verteidigen, und ich hoffe, dass mich dabei viele Zuschauer anfeuern.“ Bei bislang fünf nationalen Titelkämpfen für die Radsport-Damen bisher im Gelände war sie viermal erfolgreich, aber ausgerechnet vor zwei Jahren, als ihr Heimatkurs in den Kiebitzbergen am Stadtrand von Berlin seine Meisterschaftspremiere erlebt, stürzte sie in der letzten Runde und musste mit verbogener Schaltung die Berlinerin Birgit Hollmann ziehen. „Ich hoffe, dass so etwas nicht wieder passiert“, sagte sie am Mittwoch auf einer Pressekonferenz vor dem Titelkampf.
Beim Weltcuprennen kurz vor dem Jahreswechsel im belgischen Hofstade zeigte sich die Weltklasse-Athletin wie gut sie wieder in Form ist. Sie ließ der Konkurrenz keine Chance und gewann. „Solch eine Schlammschlacht wie dort wird es hier in den Kiebitzbergen nicht geben. Bei dem Sandboden läuft Regewasser schnell ab, die Strecke bleibt schnell.“ Die Startliste für das Frauen-Rennen am Samstag (14.00 Uhr) enthält 31 Namen. Die zweimalige Weltmeisterin sollte dabei aber vor allem von einer anderen Erfolgsdame mit Regenbogen-Trikot herausgefordert werden. Sabine Spitz aus Rheinfelden, 2003 Weltmeisterin auf dem Mountainbike, versucht sich seit Beginn dieser Saison erfolgreich auch auf dem Crossrad. Sie ist aber nun gehandicapt. Ein grippaler Infekt hat sie zum Verzicht auf das Weltcuprennen gezwungen. „Sabine will aber in Kleinmachnow dabei sein“, erklärte Walter Röseler, der Cross-Fachwart des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Wie sehr sie geschwächt ist, steht noch nicht fest.
Auch das Rennen der Elite-Männer am Sonntag (14.00 Uhr) steht unter einem ähnlichen Vorzeichen. Titelverteidiger Malte Urban aus Hamburg quält sich mit Knieproblemen herum und wird es schwer haben, sein drittes Meisterschaftsgold zu erkämpfen. Auch der Hamburger Jens Schwedler – Deutscher Meister von 2002 - ist krank. Für ihn würde ein Verzicht auf das Meisterschaftsrennen wohl auch den Versicht auf die Weltmeisterschaft zwei Wochen später im saarländischen Sankt Wendel bedeuten. „Ich kann noch nicht sagen, ob beide antreten können“, so Röseler, es ist durchaus möglich, dass wir einen völlig unerwarteten Meister feiern können.“
Der 2,6 km lange Rundkurs erlebt insgesamt sechs Meisterschaftsrennen am Samstag und Sonntag. Mehr als 300 Fahrer haben dafür gemeldet, und die größten Hoffnungen für die Gastgeber gelten vor allem den Talenten aus der Region. Zu ihnen gehört mit dem Junior Philip Walsleben der Neunte der Europameisterschaft Ende Oktober in Belgien. Er führt derzeit im Deutschland-Cup, muss sich allerdings auf einen harten Kampf mit einem weiteren Randberliner einstellen. Der Potsdamer Christoph Pfingsten war bei der EM klar vor ihm und holte die Bronzemedaille. Auch bei den Schülern und in der U23-Klasse haben die Gastgeber heiße Eisen im Feuer. Wie sehr sich inzwischen der Cross-Sport in Brandenburg entwickelt hat, zeigt, dass von den 300 Teilnehmern 50 aus Brandenburg kommen. Die Organisatoren hoffen nur noch auf trockenes Wetter, so dass wie vor zwei Jahren wieder rund 6 000 Besucher an beiden Tagen gezählt werden können.
Zeitplan
Samstag, 8. Januar
11:00 Uhr: Jugend
12:20 Uhr: U23
14:00 Uhr: Frauen
Sonntag, 9. Januar
11:00 Uhr: Schüler
12:20 Uhr: Junioren
14:00 Uhr: Elite
Startlisten und Ausschreibung...