Caceres (dpa) - Erik Zabel muss seine Hoffnungen auf den heiß ersehnten ersten Etappensieg bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt begraben.

Bei der 16. Etappe schienen die Chancen groß - aber über 190 km von Olivenza nach Caceres entschied eine sechsköpfige Ausreißergruppe für sich. Der Schnellste daraus war der spanische Vuelta-Debütant José Julia, der sich den Tagessieg sicherte, nachdem er drei Kilometer vor dem Ziel zu einem Alleingang gestartet war. 14 Fahrer hatten sich schon früh abgesetzt und bis 10 km vor dem Ziel zusammengearbeitet - dann löste sich das Sextett.

In der Gesamtwertung änderte sich fünf Tage vor Vuelta-Ende nichts: Der zweifache Gesamtsieger Roberto Heras (Spanien) führt weiter mit der Winzigkeit von fünf Sekunden vor seinem Landsmann Alejandro Valverde, der nicht nur auf das Gelbe Trikot spekuliert, sondern auch noch Chancen auf das blaue Punkte-Trikot hat, das Zabel noch ein Mal rettete. Das Hauptfeld erreichte das Ziel in Caceres mit 11:45 Minuten Rückstand, Zabel beteiligte sich nicht am Schlusssprint.

Nachdem in den vergangenen Tagen die gesamte Sprinter-Elite um den vierfachen Etappensieger Alessandro Petacchi (Italien), Doppel-Weltmeister Oscar Freire (Spanien) und Olympiasieger Stuart O'Grady (Australien) aufgegeben hatte, schien der Weg für Zabel auf der Flachetappe frei zu sein. Aber die Situation war in Wirklichkeit ein Nachteil für den gebürtigen Berliner, weil keine Mannschaft mehr Interesse hatte, die Ausreißer ernsthaft zu verfolgen. Zabels T-Mobile-Team, durch eine Lebensmittelvergiftung in der ersten Vuelta-Woche dezimiert, war alleine dazu nicht im Stande. Die folgenden Etappen bis zum Finale, dem Zeitfahren nach Madrid, sind mit zahlreichen Bergprüfungen nichts für Sprinter.

Olivenza - Caceres (190,1 km)

Stand nach der 16. Etappe