Herrenberg (rad-net) - Michael Rich (Emmendingen) vom Team Gerolsteiner hat bei den Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren seinen Titel verteidigt. Nach 45:32,15 Minuten für 38 Kilometer verwies der 34-Jährige im baden-württembergischen Herrenberg auf einem schwierigen Parcours mit einer über zehnprozentigen Steigung seinen 10 Jahre jüngeren Teamkollegen Sebastian Lang (45:54,98) auf Rang zwei. "Jetzt will ich zu Olympia", sagte der Deutsche Meister, "ich denke, dass ich mit dem Titel und meinem Zeitfahrsieg bei der deutschland tour genug Argumente für eine Nominierung geliefert habe." Auf Rang drei fuhr in 45:56,33 Minuten CSC-Profi Jens Voigt. "Das hat sehr weh getan heute und ich ärgere mich, dass ich die Silbermedaille um nur anderthalb Sekunden verpasst habe. Vizemeister klingt immer besser als Dritter", erklärte der 32-Jährige.
Bei den Frauen setzte sich wie erwartet Judith Arndt (Equipe Nürnberger Versicherung) durch. "Als ich Anke Wichmann und Hanka Kupfernagel vor mir sah, wusste ich, dass ich so schlecht nicht unterwegs war", meinte die 27 Jahre alte Leipzigerin, nachdem sie die 28 Kilometer in 37:57,95 Minuten gefahren war. Hanka Kupfernagel (Vlaanderen - T-Interim) kam über den achten Platz nicht hinaus. Zweite wurde in 38:10,70 Minuten Arndts Teamkollegin Trixi Worrack. "So nah war ich im Zeitfahren noch nie an Judith Arndt dran", freute sich die Deutsche Meisterin im Straßenrennen von 2003. Als Dritte machte die 37 Jahre alte Petra Roßner den totalen Triumph der Nürnberger Fahrerinnen perfekt. In 38:30,77 Minuten verwies sie Mountainbike-Weltmeisterin Sabine Spitz auf Rang vier, die 32 Sekunden mehr für die 28 Kilometer brauchte.
In der U23-Klasse gaben zwei Sportsoldaten aus dem Hochschwarzwald (Todtnau) den Ton an. Christian Müller, der 22-jährige Erfurter von der RG Teag Team Köstritzer, holte in 47:46,44 Minuten über 38 Kilometer den Titel vor Paul Martens (Team Ispo Lotusan Cottbus), der 48:10,36 Minuten brauchte. Bronze holte sich der Deutsche Straßenmeister Linus Gerdemann (RG Berlin Winfix Techem) in 48:12,67 Minuten. "Das war die Revanche für die Straßemeisterschaft", sagte Müller, und setzte gleich noch eins drauf: "Die Zeitfahrmeisterschaft ist ein Prestigetitel. Den zu gewinnen, ist für mich fast noch wichtiger, weil ich Zeitfahrer bin."
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