Dünkirchen (dpa) - Der seit Januar in eine Doping-Affäre verwickelte französische Radrennstall Cofidis stand mit einer runderneuerten Mannschaft am Start der Etappenfahrt «Vier Tage von Dünkirchen».
26 Tage nach dem selbst auferlegten Wettkampf-Stopp fehlten neben den acht Personen, gegen die im Zuge der Doping-Vorwürfe ermittelt wird, auch Team-Arzt Jean-Jacques Menuet und Manager und Ex-Profi Alain Bondue. Entlassen wurde auch der 27 Jahre alte Profi Médéric Clain.
«Wenn wir zurückkehren, sind wir das sauberste Team der Welt», hatte Cofidis-Profi Jimmy Casper nach Verkündung des Wettkampf-Stopps behauptet. Der Sprinter fuhr wie entfesselt und gewann die erste Etappe nach 181 km mit 15 Sekunden Vorsprung. Das Punkte-Klassement und die Bergwertung führen ebenfalls Cofidis-Profis an.
Die nötigen Schritte zur «Säuberung» des Teams hätte der Hauptsponsor eingeleitet, teilte die Konzernleitung des Kreditunternehmens mit. «Viele wollten aufhören. Aber Cofidis hat sich entschieden zu kämpfen. Wir wollen denjenigen im Team, die sich nichts zu Schulden kommen lassen, nicht ihre Chancen nehmen. Wir wollen allen unseren Fahrern die Möglichkeit geben, eine schöne Tour de France zu fahren», erklärte ein Sprecher.
Neuer Mannschaftsarzt ist David Riabi, den Posten des Managers übernimmt zunächst Cofidis-Geschäftsführer Stéphane Champetier. Unterdessen gab der verdächtigte Profi Cedric Vasseur bekannt, dass auch seine zweite Haarprobe nach den Kokain-Vorwürfen negativ getestet wurde. Das bestätigte sein Anwalt Bertrand Wambeke. Trotzdem gehört der 33-Jährige, der 1997 bei der Tour de France fünf Tage im Gelben Trikot gefahren war, in Dünkirchen nicht zum Aufgebot seines Teams, dessen Tour-Qualifikation trotz der Vorwürfe nie in Frage stand.
Der Cofidis-Star David Millar bleibt im Team. Der Zeitfahr-Weltmeister aus Schottland, der das letzte Zeitfahren der vergangenen Tour de France gewonnen hatte und als Medaillen-Kandidat für Athen gilt, war von seinem Team-Kollegen Philippe Gaumont des Dopings beschuldigt worden.