Paris (dpa) - Die Doping-Affäre um den französischen Profi-Radrennstall Cofidis sorgt weiter für Unruhe. Daniel Baal, ehemaliger Präsident des französischen Radsportverbandes, zeigte sich besorgt über die Zukunft des Radsports.
«Die Dopingproblematik, aber auch der Mangel an Professionalismus zeichnen ein negatives Bild des Radsports», sagte Baal, der das restriktive Vorgehen des französischen Sportministers Jean-Francois Lamour unterstützt, in einem Gespräch mit der Pariser Tageszeitung «Le Monde» .
Baal setzt sich dafür ein, die medizinische Versorgung der Profis transparenter zu machen und deshalb die behandelnden Ärzte von ihrer Schweigepflicht zu entbinden. Allerdings bedarf es dazu einer Gesetzesänderung. «Für den französischen Radsport wäre das ein wichtiger Schritt, um verloren gegangenen Kredit zurück zu gewinnen.»
Mit Unverständnis reagierte der Franzose auf das Engagement des wegen Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen überführten Belgiers Frank Vandenbroucke beim italienischen GS-I-Rennstall Fassa Bortolo. Der 27-Jährige muss sich demnächst wegen des illegalen Besitzes von Arzneimitteln vor einem belgischen Strafgericht verantworten. «Dass ein solcher Mann umgehend wieder bei einem Top-Team wie Fassa Bortolo unterkommt, ist schockierend», sagte Baal.