Bad Säckingen (rad-net) - Zum zweiten Mal nach 2015 hat die Ukrainerin Yana Belomoina von CST Sandd American Eagle in Bad Säckingen die Gold Trophy gewonnen. Im Rennen der Damen distanzierte sie Olympia-Silbermedaillengewinnerin Maja Wloszczowska (Kross Racing) aus Polen nach 1:32:58 Stunden um 25 Sekunden. Dritte wurde die Schweizerin Corina Gantenbein (+0:45 Möbel Märki), die Adelheid Morath (Bikesportworld, +1:07) knapp den Sprung aufs Podest verwehrte. Sabine Spitz (Wiawis) belegte weitere zwölf Sekunden dahinter Rang fünf.
Der schnelle Start der Britin Annie Last (OMX Pro Team), die das Feld aus der 3,45 Kilometer langen Einführungsrunde führte, war letztlich irrelevant. In der zweiten Runde konfigurierten sich die Spitzenpositionen. Sabine Spitz spannte sich vorne hin, führte Maja Wloszczwoska und Yana Belomoina in Runde drei, doch als die beiden Konkurrentinnen die vorderen Positionen einnahmen, da wurde es für die Deutsche Meisterin zu schnell. «Ich habe am Anfang über meine momentanen Verhältnisse gelebt», gab sie später zu Protokoll. «Die langen Bergauf-Passagen hatte ich Druck, aber wo es um Cross-Country-Spezifik ging, da hat es noch gefehlt. Das hatte ich aber zwei Wochen nach dem Cape Epic auch nicht anders erwartet.» Spitz musste sich in der Folge von Corina Gantenbein und Adelheid Morath passieren lassen, behauptete aber den fünften Rang.
Adelheid Morath «mega happy»
Adelheid Morath hatte in Runde drei bereits fast den Anschluss an Gantenbein und Spitz geschafft, als ihr die Kette runter fiel. Das war im Kampf um Rang drei letztlich entscheidend. Die Freiburgerin kam zwar mehrfach bis auf fünf Sekunden heran, doch die Schweizerin wehrte sich erfolgreich.
Morath, die ebenfalls das Cape Epic bestritten hat, haderte im Ziel allerdings keineswegs. «Ich war so gespannt wie es wird und bin jetzt mega happy», sagte sie im Ziel mit strahlender Miene. «Ab der zweiten Runde habe ich ins Rennen gefunden und die vielen Zuschauer haben mir geholfen. So konnte ich einfach Spaß haben auf dem Bike.» Und sie hat «keinen auf den Deckel bekommen», wie sie vorher befürchtete.
Corina Gantenbein erwischte keinen optimalen Start, gab dann aber «Vollgas», um in den vielen Singletrail-Passagen nicht so viel Zeit zu verlieren. «Ich habe dann versucht sauber zu fahren und konnte den Vorteil meines Fullys ausspielen. Adel hat von hinten ziemlich Druck gemacht, so bin ich richtig zufrieden, dass es zu Platz drei gereicht hat.»
Keine Antwort auf Belomoinas Angriff in der letzten Runde
Vorne arbeiteten Wloszczowska und Belomoina zusammen und eröffneten ihr Duell erst in der letzten Runde. «Ich habe es im zweiten Anstieg versucht und bin weg gekommen», erzählte Belomoina, die bereits 2015 zum ersten Mal die Gold Trophy gewonnen hat. «Es war ein Geburtstagspräsent für meinen Coach, der hatte vor zwei Tagen», schmunzelte die WM-Dritte von 2015. «Ich mag den Kurs, es macht Spaß hier zu fahren.»
Wloszczowska musste die Qualitäten von Belomoina anerkennen, war aber über ihren zweiten Platz nicht unglücklich. «Ich habe gehofft, in den technischen Passagen zu entkommen, aber als sie angriff hatte ich keine Antwort mehr. Ich bin trotzdem glücklich über mein Rennen weil ich im Training noch mit meiner Armverletzung vom vergangenen Sonntag Probleme hatte. Aber heute ging es gut», so die zweifache olympische Silbermedaillengewinnerin.
Dänin Bohé gewinnt bei Juniorinnen - Franziska Koch auf dem Podest
Die EM-Dritte des Vorjahres hat in Bad Säckingen das Rennen der UCI Junior Serie der weiblichen U19 gewonnen. Caroline Bohé siegte in 1:07:52 Stunden mit 43 Sekunden Vorsprung auf die Französin Loana Lecomte. Die Deutsche Jugendmeisterin des vergangenen Jahres, Franziska Koch, holte sich mit 1:24 Minuten Rückstand den dritten Podestplatz und erfüllte damit genauso die WM-Norm wie Ronja Eibl (Gonso-Simplon) aus Albstadt, die mit 2:50 Minuten Rückstand das Ziel als Fünfte erreichte.
In der dritten von fünf Runden begann Bohé ihren Solo-Ritt zum Sieg, als sie Loana Lecomte im Anstieg zurückließ und danach ihren Vorsprung immer weiter ausbaute.
Franziska Koch war von Startposition 22 an fünfter Stelle aus der 3,4 Kilometer langen Startrunde zurückgekehrt. «Ich habe mein Tempo gefunden und mich immer weiter vorgearbeitet», erklärte Koch. Die Französin Isaure Medde versuchte sie zu attackieren, doch für ihre Temposteigerung büßte sie am Ende so sehr, dass sie auf Rang sechs zurückfiel. «Mit Platz drei habe ich nicht gerechnet», bekannte Franziska Koch. «Jetzt bin ich froh, dass ich die WM-Norm schon geschafft habe.»
Das galt auch für Ronja Eibl. Die Albstädterin wurde in der Startphase «in die Büsche gedrängt», wie sie es beschrieb und fiel erst mal etwa an 15. Stelle zurück. Bis zur ersten Zielpassage hatte sie sich auf Position neun vorgekämpft und sie setzte ihren Vormarsch weiter fort. «Nach dem Zwischenfall habe ich mehr Gas gegeben und deshalb für kurze Zeit schlecht Luft bekommen, aber dann ging es besser und ich habe mein Tempo gefunden», berichtete Eibl. «Ich hätte nicht gedacht, dass es heute schon mit der WM-Norm klapp, aber ich habe auch versucht mich nicht damit zu stressen.» Ein offensichtlich erfolgreiches Rezept.