Apeldoorn (rad-net) - René Wolff wird nach der Bahn-Weltmeisterschaft (12. bis 16. April) in Hongkong als Sprint-Nationaltrainer in den Niederlanden zurücktreten. Wie die Koninklijke Nederlandse Wieler Unie (KNWU) mitteilte, wurde der Entschluss einvernehmlich getroffen.
«Es war eine schwierige Entscheidung, als Trainer zurückzutreten. Vor allem, weil die Sprint-Auswahl eine Menge Entwicklungs-Potenzial in Richtung Olympische Spiele in Tokio hat. Aber ich bin zuversichtlich, dass dieses Team stark genug ist, um erfolgreich den Weg nach Tokio zu gehen», wird der Erfurter in einer Mitteilung des Verbandes zitiert. «Ich werde zunächst einmal viel Zeit mit meiner Familie verbringen und mich in aller Ruhe orientieren, welche Schritte ich in meiner persönlichen Entwicklung weiter gehen möchte. Bis dahin liegt mein Fokus auf der Bahn-WM in Hongkong, um meinen Beitrag zu leisten, eine optimale Leistung des Teams zu gewährleisten.»
René Wolff war seit Januar 2010 niederländischer Nationaltrainer im Sprint-Bereich. Unter seiner Führung konnten die niederländischen Bahn-Sprinter in die internationale Weltspitze vorstoßen und gewannen zahlreiche Medaillen bei Weltmeisterschaften. Der sportliche Höhepunkt waren die Olympischen Spiele in London und Rio de Janeiro. 2012 konnte Teun Mulder Bronze im Keirin holen und im vergangenen Jahr wurde Elis Ligtlee sogar Keirin-Olympiasiegerin und Mathijs Büchli gewann Silber in derselben Disziplin.
«Es tut uns leid, dass René uns verlassen wird. Wir sind ihm dankbar für das, was er für den Bahnradsport geleistet hat. Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um den erfolgreichen Weg, den René Wolff begonnen hat, in Richtung Tokio fortzusetzen. Derzeit suchen wir nach einem möglichen Nachfolger», so der Technische Direktor der KNWU, Johan Lammerts.
Gründe für den Rücktritt Wolffs wurden nicht bekanntgegeben. Im November 2016 hatte der Teamsprint-Olympiasieger von 2004 seinen Vertrag mit der KNWU noch um weitere vier Jahre, bis Tokio 2018, verlängert. Gerüchten zufolge ist ein möglicher Grund die Politik der KNWU. Aufgrund der Erfolge in Rio wurde dem Verband vom Niederländischen Olympischen Komitee mehr Geld zugeteilt, welches aber wohl nicht für den Sprintbereich eingesetzt wurde.
René Wolff bleibt Sprint-Trainer in den Niederlanden