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Lance Armstrong beschließt den Prolog als letzter Fahrer des Feldes.
05.07.2003 20:27
Ullrich schlägt Armstrong im Prolog - McGee gewinnt

Paris (dpa) - Jan Ullrich hat gleich beim Prolog zur Tour de France den ersten Sieg über Lance Armstrong geschafft. Doch der Australier Bradley McGee ist der erste Träger des Gelben Trikots bei der Jubiläums-Tour zum 100. Geburtstag der Frankreich-Rundfahrt.

Der 27-jährige Spezialist, zuletzt Gewinner des Zeitfahrens in der Tour de Suisse, gewann in Paris den 6,5 km langen Prolog in 7:26 Minuten. Der vierfache Toursieger und Topfavorit Lance Armstrong (USA) musste sich mit sieben Sekunden Rückstand zum Auftakt mit Rang sieben begnügen. Ullrich, der nach einem Jahr Pause seine sechste Tour bestreitet, hinterließ einen blendenden Eindruck und landete in 7:28 Minuten zeitgleich mit dem drittplatzierten Haimar Zubeldia auf Rang vier. Er fuhr 14 tausendstel Sekunden langsamer als der Spanier.

Mit seiner Vorstellung bei der Stadt-Rundfahrt durch Paris war der 29-jährige Bianchi-Kapitän «super zufrieden». Der Beste der 17 deutschen Tour-Starter sagte nach dem Rennen: «Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich heute vor Lance Armstrong lande. Diese 6,5 Kilometer sagen noch nicht viel - sie sind keine Messlatte. Aber diese Leistung gibt natürlich weiter Selbstvertrauen und Moral für die kommenden drei Wochen. Seit der Tour de Suisse habe ich wieder einen ganz schönen Sprung nach vorne gemacht.» Der zweitplatzierte Schotte David Millar hätte das Rennen mit Sicherheit gewonnen, wenn er 500 Meter vor dem Ziel nicht einen Schaden an der Übersetzung gehabt hätte.

Die Jubiläums-Tour begann vor mehreren zehntausend Zuschauern unter dem Eiffelturm und führte auf der einen Seine-Seite bis zum Place de la Concorde. An der National-Versammlung vorbei, endete die technisch anspruchsvolle 6,5-km-Runde auf der anderen Fluss-Seite vor der Militär-Schule. «Das Kopfsteinpflaster passte mir nicht. Außerdem fühlte ich mich nicht richtig wohl. Ich bin das Rennen auch zu langsam angegangen», war Armstrong zum Auftakt mit sich alles andere als zufrieden.

Dem frisch gekürten deutschen Meister Erik Zabel (Unna) vom Team Telekom gelang es nicht, wie er sich vorgenommen hatte, «maximal 25 Sekunden über der Bestzeit» zu bleiben. «Ich wäre gerne zehn Sekunden schneller gefahren, aber ich hatte zu viel Respekt vor dem leichten Anstieg nach dem Start und bin zu verhalten angegangen. Der Kurs war eine reine Kraftfrage», sagte Zabel, der 8:00 Minuten brauchte. Mit einem guten Prolog-Ergebnis hatte der sechsfache Gewinner des Grünen Trikots auf den Flachetappen der nächsten Tage auf das Gelbe Trikot spekuliert.

Ski-Olympiasieger Hermann Maier war begeistert von seiner Teilnahme außer Konkurrenz. Der zweifache Goldmedaillen-Gewinner von Nagano 1998 durfte vor dem ersten der 198 Rad-Profis die 6,5 km lange Strecke absolvieren und war dabei in 8:40 Minuten nur knapp eine Minute langsamer als Rad-Sprinter Olaf Pollack vom Team Gerolsteiner. «Wahnsinn, wunderbar. Das war eines der schönsten Sport-Erlebnisse überhaupt. Diese Chance kriegt man nie wieder», sagte der Österreicher, der nach einem schweren Motorrad- Unfall mehrere Monate benötigt hatte, um wieder gesund zu werden und der regelmäßig Radtraining bestreitet.


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