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28.11.2016 08:01
DOSB legt Konzept für «Leistungssportreform Deutschland» vor

Frankfurt (rad-net) - Nach einem zwei Jahre dauernden Prozess haben der Bundesminister des Innern, Thomas de Mazière, die Vorsitzende der Sportministerkonferenz, Christina Kampmann, und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, das Konzept zur Neustrukturierung des deutschen Leistungssports und der Spitzensportförderung vorgestellt. Ziel der jetzigen Reform sei es, die sportlichen Leistungsträger der Zukunft durch optimale Förderung in die Lage zu versetzen, ihr Potenzial auszuschöpfen und trotz härter werdendem Wettbewerb weiterhin internationale Erfolge möglich zu machen. Dies teilte der DOSB jetzt mit.

«Die Athletinnen und Athleten stehen für uns absolut im Mittelpunkt», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. «Sie sind der Grund, warum wir das alles machen. Und ihre wichtigsten Bezugspersonen sind die Trainerinnen und Trainer, deren Situation wir gravierend verbessern wollen.» Hörmann bekräftigte, dass die erfolgreiche Umsetzung nur in Verbindung mit einem erheblichen finanziellen Aufwuchs möglich sein werde.

Erfolg misst sich an der Weltspitze, heißt aber auch Finalplätze, persönliche Bestleistungen und hoffnungsvolle Ergebnisse im Nachwuchsbereich. Im Fokus stehen die Athleten und ihre Trainer. Für die Athletinnen und Athleten sollen die Rahmenbedingungen wie Trainings- und Wettkampfbedingungen, Duale Karriere, wissenschaftliche Unterstützung und Serviceleistungen der Olympiastützpunkte in einem konzentrierten Bundes- und Landesstützpunktsystem weiter verbessert werden.

Deutliche Verbesserungen wird es laut dem DOSB auch für Trainerinnen und Trainer in ihrer Schlüsselfunktion im Leistungssport geben. Konkret geht es um Vertragsinhalte wie die Vergütung, die kontinuierliche Qualifizierung und längerfristige Perspektiven. Eine aktuelle Studie zur Situation der Trainerinnen und Trainer wird zum Jahresende fertiggestellt, die Ergebnisse fließen dann in die Umsetzung der Leistungssportreform ein.

Der DOSB übernehme die Rolle der Steuerung im deutschen Leistungssport und begleitet die Prozesse durch ein kontinuierliches Qualitätsmanagement. Man bündele die Kräfte und arbeite künftig in einem Netzwerk Leistungssport auf Bundes- und Landesebene enger und abgestimmt zusammen. Die Spitzenverbände erhalten in professionelleren Strukturen und mit entsprechend qualifiziertem Personal mehr Verantwortung und Einfluss auf die Entwicklung ihrer Sportart in Deutschland.

Entscheidungen zur Förderung, die für Olympia-, Perspektiv- und Nachwuchskader gezielter, gesamtheitlicher und auch langfristiger gestaltet werden soll, treffen Bund, DOSB und, wenn finanziell betroffen, auch die Länder künftig gemeinsam. Es soll gezielt gefördert und keine Sportart «abgehängt» werden.

Alle Beteiligten stellten nochmals eindeutig klar, dass nur manipulationsfreier Leistungssport gefördert wird. Die Erhaltung und Verteidigung der Werte wie Akzeptanz von Regeln, Fair Play, Respekt und Teamfähigkeit werden ebenso festgeschrieben wie die Forderung, dass der Kampf gegen Doping, Manipulation und Korruption auf nationaler Ebene weiterer Optimierungen und auf internationaler weitere Anstrengungen durch die im Sport Verantwortlichen bedarf, um für die deutschen Athleten in allen Disziplinen faire internationale Wettkampfbedingungen zu gewährleisten. Die Politik muss dabei nach Kräften unterstützen. Entsprechende Verzerrungen der Wettbewerbsvoraussetzungen sollen im Rahmen der neuen potenzialorientierten Förderstruktur berücksichtigt werden.

Das Konzept stellt unter Berücksichtigung der Diskussion der vergangenen Monate eine Weiterentwicklung des Eckpunktepapiers vom 23. September und einen vorläufigen Zwischenstand zum Einstieg in die Übergangsphase der kommenden beiden Jahre dar.

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