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Liane Lippert ist amtierende Europameisterin im Straßenrennen. Foto: Archiv/Giant-Alpecin
07.10.2016 14:00
WM: Deutsche Juniorinnen gehören zu den Favoritinnen

Frankfurt (rad-net) - Auch in der U19-Klasse geht der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit einem starken Team in die Straßen-Weltmeisterschaften in Katar.

Mit Liane Lippert, der frischgebackenen Europameisterin im Straßenrennen, und Christa Riffel, Gesamtsiegerin der Nationencup-Rundfahrt im Rahmen der Energiewachttour, hat der BDR zwei der stärksten Juniorinnen in seinen Reihen. Sie sollen auch in Katar eine Führungsrolle übernehmen und bei den Entscheidungen der Nachwuchsrennen vorne dabei sein. Während Lippert nur im Straßenrennen zum Einsatz kommt, ist Riffel auch im Einzelzeitfahren am Start.

Im vergangenen Jahr hatte Christa Riffel großes Pech im Kampf gegen die Uhr. Zunächst war die 17-Jährige auf Platz elf gewertet worden, nachher war sie 37., mit mehr als fünf Minuten Rückstand auf die Siegerin. Eine von der UCI bemängelte Sattelposition wurde von BDR-Mechanikern umgebaut und 15 Minuten vor dem Start noch einmal geprüft und, ebenso wie die für Junioren und Juniorinnen vorgegebene Übersetzungbeschränkung, für in Ordnung befunden. Doch kurz vor dem Start monierte die Jury plötzlich die Übersetzung und die Mechaniker mussten das Hinterrad des Ersatzrades montieren, während die Startuhr schon tickte. Christa Riffel startete verspätet in das Rennen. Eigentlich hätte sie nur 25 Sekunden Rückstand zu Bronze gehabt. Diesen Albtraum will sie in diesem Jahr vergessen machen.

Neben den beiden jungen deutschen Damen gehören vor allem wohl die Italienerinnen zu den Favoritinnen, angeführt von Letizia Paternoster, Vize-Europameisterin Elisa Balsamo und Zeitfahr-Europameisterin Lisa Morzenti. Die Norwegerin Susanne Andersen, Anne de Ruiter und Karlijn Swinkels aus den Niederlanden sowie Juliette Labous und Clara Copponi aus Frankreich fahren ebenso um die Medaillen mit - sowohl im Straßenrennen als auch im Zeitfahren.

Bei den Junioren hofft Bundestrainer Wolfgang Ruser auf eine Top-Ten-Platzierung. Eine Medaille, wie zuletzt 2014 durch Jonas Bokeloh, der im Sprint die gesamte Konkurrenz hinter sich ließ und Junioren-Weltmeister wurde, sieht er jedoch nicht in Reichweite. «Dafür sind wir nicht stark genug», sagt Ruser, der auf Niklas Märkl als Kapitän setzt. «Er hat ein gutes Auge für entscheidende Rennsituationen und kann sich im Finale gut platzieren», sagt Ruser.

Der Bundestrainer schätzt die Konkurrenz aus Norwegen um den Sieger der Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren, Iver Knotten, Frankreich mit Europameister Nicolas Malle, den Niederlanden und den USA um Brandon McNulty am stärksten ein. McNulty war im letzten Jahr schon WM-Dritter im Zeifahren, gewann in dieser Saison die Trofeo Karlsberg. «Er kommt aus Arizona, dem liegen diese extremen Temperaturen», weiß der Bundestrainer. Weitere Favoriten dürften der Niederländer Nils Eekhoff, Tadej Pogacar aus Slowenien, Marc Hirschi aus der Schweiz und die Italiener mit Alessandro Covi sein. Titelverteidiger ist der Österreicher Felix Gall, der den WM-Titel 2015 in seinem ersten Junioren-Jahr holte.

Im Einzelzeitfahren werden die deutschen Farben durch Richard Banusch und Bastian Flicke vertreten, im vergangenen Jahr stand der BDR mit Leo Appelt ganz oben auf dem Podest. Hier dürfte Brandon McNulty der Topfavorit sein. Weitere starke Fahrer sind Florian Bissegger aus der Schweiz, Morten Hulgaard aus Dänemark und der Niederländer Ide Schelling.

Die Juniorinnen machen am Montag, den 10. Oktober, um 9:30 Uhr Ortszeit den Anfang mit ihrem 13,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren. Die Junioren fahren am Dienstag, den 11. Oktober, ab 9 Uhr über 28,9 Kilometer um die Medaillen. Die Straßenrennen über 74,5 beziehungsweise 135,3 Kilometer finden am Freitag, den 14. Oktober, ab 8:30 beziehungsweise 13:15 Uhr statt.

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