Rio de Janeiro (rad-net) - Roger Kluge konnte seine Enttäuschung nur mühsam verbergen. Beim Olympiasieg des Italieners Elia Viviani (207 Punkte) verpasste der 30-jährige Berliner als Sechster die erhoffte Medaille im Mehrkampf Omnium mit 167 Zählern deutlich. Knackpunkt war wie bei den Olympischen Spielen 2012 das Ausscheidungsfahren am Ende des ersten Tages, das ihm misslang. Das Kapitel Bahn und Olympia ist für den Vize-Weltmeister und Giro-Etappensieger aber noch nicht komplett abgehakt.
Roger Kluge, wie fällt Ihre Rennbilanz aus?
Kluge: Ich bin nicht gerade happy. Natürlich hatte ich mir mehr erhofft, aber mehr war nicht drin. Schade. Ich habe einfach nicht die Beine gehabt. Es hat in jedem Rennen ein bisschen gefehlt. Glückwunsch den Dreien auf dem Podium.
Sie machen seit Jahren erfolgreich den Spagat zwischen Bahn und Straße. Wird man Sie im kommenden Winter wieder im Oval sehen?
Wenn es zeitlich passt, zum Beispiel beim Sechstagerennen in Berlin, gerne. Es hängt vom Team ab und wie geplant wird. Meine neue Profi-Mannschaft Orica ist offen für die Bahn. Australien ist eine Bahnnation. Die Weltcups und WM lasse ich aber aus, ich möchte mal wieder einen Winter ohne Weltreisen verbringen.
Und ganz hinten scheint schon die Sonne über Olympia 2020 in Tokio für Sie?
Klar. Es gibt wieder erste Gerüchte, dass sich das Programm ändert und Rennen dazukommen, die mir mehr liegen. Wie das Madison. Ich werde in zwei Jahren sehen, was die interne Konkurrenz macht. Wenn ich noch das Level und den Spaß habe, werde ich Olympia sicher ein viertes Mal angehen.
Viviani holt Olympiasieg im Omnium vor Cavendish - Kluge Sechster