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Lance Armstrong Ende März in Spanien in Aktion.
10.06.2003 12:25
Armstrong inspiziert Tour-Pässe und stapelt tief

Berlin/Villard de Lans (dpa) - Drei Mal L'Alpe d'Huez, zwei Mal Galibier, ein Mal den Izoard: Lance Armstrong und sein fleißiges US-Postal-Team sind die 90. Tour de France, die am 5. Juli in Paris gestartet wird, nicht nur im Geiste schon durchgefahren.

Im Mai inspizierte der vierfache Toursieger wie in jedem Jahr fast alle Tour-Pässe. «Nur den Tourmalet konnten wir nicht befahren, weil er noch Schnee bedeckt war», sagte der akribische Texaner, der 42 Tage Rennpause mit Rang drei im Prolog des Sieben-Etappen-Rennens Dauphiné Libérée in den französischen Alpen beendete.

Vorher hatte Armstrong seinen letzten Wettkampf am 27. April bestritten. Den fest eingeplanten Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich musste er zähneknirschend seinem ehemaligen Team-Kollegen Tyler Hamilton (USA) überlassen. Den für seine Verhältnisse mäßigen Wieder-Einstieg in Frankreich kommentierte der 31-Jährige, der bei der Tour den fünften Sieg in Folge anstrebt, mit einem Augenzwinkern: «Bei mir sind ein paar graue Haare mehr hinzugekommen und morgens komme ich nicht mehr so leicht aus dem Bett.»

Ernster wurde er in Villard de Lans zum Dauphiné-Auftakt erst, als er auf die Kritik - auch von seinem Freund Eddy Merckx geäußert - an seinem Formaufbau angesprochen wurde. «Es gibt keine Krise. Alles läuft nach Plan. Meine Form ist zwar noch nicht die von 2002 zum gleichen Zeitpunkt, aber ich habe bis zum Tourstart noch Zeit», meinte Armstrong, der in diesem Jahr noch auf seinen ersten Saisonsieg wartet.

Anders als die Champions vergangener Zeiten geht auch Armstrong mit extrem wenig Renn-Vorbereitung in die Tour. Bis zum 5. Juli wird er nur 21 Wettkämpfe bestritten haben. Einer seiner möglichen Herausforderer, Santiago Botero (Kolumbien), wird auf 24 kommen. Jan Ullrich, von Januar 2002 bis April 2003 zwangsläufig inaktiv, ist der Spitzenreiter mit 35 Renntagen. Stefano Garzelli (Italien) fuhr vor dem Giro nach seiner Doping-Sperre nur fünf Mal und wurde in Mailand zweiter hinter Gilberto Simoni.

«Ich habe im Fernsehen den Giro verfolgt. Simoni ist ein großes Rennen gefahren. Er gehört mit Ullrich und Hamilton sicher zu meinen Haupt-Konkurrenten bei der Tour», sagte Armstrong, der dem Italiener («Armstrong ist bei der Tour in den Bergen noch nie richtig unter Druck geraten») noch einen verbalen Stoß verpasste: «Vor der Tour spucken sie alle große Töne - das ist leicht.»


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